Jetzt haben die Ladestationen auch Saft
E-Bike-Fahrer können ab sofort auch in Tuttlingen und Mühlheim ihre Akkus aufladen
TUTTLINGEN - E-Bike-Fahrer können die Ladestationen am Tuttlinger Rathaus und am Minigolfplatz im Donaupark ab sofort nutzen. Die letzten technischen Arbeiten sind durchgeführt worden. Ein Schrank im Rathaus-Innenhof, in dem die Akkus der E-Bikes zum Laden eingeschlossen werden können, ist in Planung. Weitere Standorte sind in der Überlegung. Entlang des Landschaftsparks Junge Donau, also von Donaueschingen bis Sigmaringen, sollen zudem weitere zwölf Ladestationen aufgestellt werden.
An der Donauquelle in Donaueschingen, an der Donauversickerung in Immendingen, in Tuttlingen und am Vorderen Schloss in Mühlheim gibt es entlang der Donau bereits die Möglichkeit, die Akkus von E-Bikes aufzuladen. Am Rathaus in Tuttlingen sind zwei Anschlüsse für Ladekabel und ein 220-Volt-Anschluss vorhanden, der mit einem E-Bike-Ladegerät genutzt werden kann. Am Minigolfplatz im Donaupark sind es vier Ladekabel-Anschlüsse und ein 220-Volt-Anschluss. Passende Ladekabel können gegen ein Pfand ausgeliehen werden. Allerdings würden laut Manfred Frei vom E-Bike Center Donautal derzeit Akkus von Panasonic und Shimano noch nicht unterstützt. Doch das soll sich auch noch ändern.
„Die E-Bikes nehmen zu“
Die Ladezeit an den Ladestationen sei laut Frei rund eine Stunde kürzer als bei der heimischen „Home-Station“, und bereits nach einer halben Stunde habe der Akku so viel Strom gespeichert, um mindestens zur nächsten Ladestation zu kommen. „Die E-Bikes nehmen zu“, betonte Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck den Sinn dieser Infrastruktur. Da eine Abrechnung für das Laden des Akkus nur schwierig möglich sei, werde der Ökostrom kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Um die E-Mobilität weiter zu stärken, hatte die Stadt Tuttlingen im Mai des vergangenen Jahres für den Landschaftspark Junge Donau den Antrag auf Förderung im Rahmen des so genannten Interreg-Projekts Local Economy and Nature Convention (LENA, zu deutsch: Lokale Wirtschaft und Naturschutz) gestellt. Das Ziel ist es, im Donauraum, also von Donaueschingen bis zum Schwarzen Meer, Schutzgebiete zu entwickeln und zu stärken sowie Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. Der Landschaftspark Junge Donau ist einer von elf Projektpartnern in zehn Ländern. Zentrales Thema ist dabei die E-Mobilität. Seine Aufgabe dabei: Er soll für infrastrukturelle Innovationen und den Knowhow-Transfer zwischen Donaueschingen und Schwarzem Meer sorgen.
Dafür hat die Europäische Union nun eine 85-prozentige Förderung der Kosten in Höhe von 315 000 Euro bewilligt. Demnach fließen 268 000 Euro für das bis Juni 2019 angelegte Projekt in die Region. „75 000 Euro sind für die Anschaffung von zwölf neuen Ladestationen bestimmt“, berichtete Regine Guglielmo vom Überlinger Planungsbüro Planstatt Senner am Dienstagmorgen bei einem Pressegespräch im Tuttlinger Rathaus. Dazu sollen im Rahmen von LENA Donau-Führer entlang des gesamten Flusses als spezielle Naturführer ausgebildet werden.
Dieter Schaaf wird E-Manager
Für den Landschaftspark Junge Donau wird Dieter Schaaf, Klimaschutzkoordinator der Stadt Tuttlingen, E-Manager und damit LENAAnsprechpartner für alle Bürgermeister der Region. Bis Anfang Juni möchte er mit allen von ihnen sprechen, um auszuloten, wo die E-BikeLadestationen platziert werden können. Zu den weiteren Koordinatoren im Tuttlinger Rathaus gehören Pressesprecher Arno Specht und Elisabeth Schütze, die für die Städtepartnerschaften zuständig ist.
„Der Fahrrad-Tourismus hat eine riesige Zukunft aufgrund der E-Bikes. Die Strecke zwischen Donaueschingen und Sigmaringen ist unbestritten der schönste Abschnitt des Donauradwegs“, betonte Walter Knittel, Geschäftsführer der Donaubergland Marketing und Tourismus GmbH. Von daher gebe es einen Bedarf an Infrastruktur für E-Bikes. Auch Mühlheims Bürgermeister Jörg Kaltenbach sieht einen wachsenden Markt – „gerade bei Familien mit Kindern und Menschen mittleren Alters“.
„ Die Strecke zwischen Donaueschingen und Sigmaringen ist unbestritten der schönste Abschnitt des Donauradwegs“, sagt Donaubergland-Geschäftsführer Walter Knittel.