Gränzbote

Jetzt haben die Ladestatio­nen auch Saft

E-Bike-Fahrer können ab sofort auch in Tuttlingen und Mühlheim ihre Akkus aufladen

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - E-Bike-Fahrer können die Ladestatio­nen am Tuttlinger Rathaus und am Minigolfpl­atz im Donaupark ab sofort nutzen. Die letzten technische­n Arbeiten sind durchgefüh­rt worden. Ein Schrank im Rathaus-Innenhof, in dem die Akkus der E-Bikes zum Laden eingeschlo­ssen werden können, ist in Planung. Weitere Standorte sind in der Überlegung. Entlang des Landschaft­sparks Junge Donau, also von Donaueschi­ngen bis Sigmaringe­n, sollen zudem weitere zwölf Ladestatio­nen aufgestell­t werden.

An der Donauquell­e in Donaueschi­ngen, an der Donauversi­ckerung in Immendinge­n, in Tuttlingen und am Vorderen Schloss in Mühlheim gibt es entlang der Donau bereits die Möglichkei­t, die Akkus von E-Bikes aufzuladen. Am Rathaus in Tuttlingen sind zwei Anschlüsse für Ladekabel und ein 220-Volt-Anschluss vorhanden, der mit einem E-Bike-Ladegerät genutzt werden kann. Am Minigolfpl­atz im Donaupark sind es vier Ladekabel-Anschlüsse und ein 220-Volt-Anschluss. Passende Ladekabel können gegen ein Pfand ausgeliehe­n werden. Allerdings würden laut Manfred Frei vom E-Bike Center Donautal derzeit Akkus von Panasonic und Shimano noch nicht unterstütz­t. Doch das soll sich auch noch ändern.

„Die E-Bikes nehmen zu“

Die Ladezeit an den Ladestatio­nen sei laut Frei rund eine Stunde kürzer als bei der heimischen „Home-Station“, und bereits nach einer halben Stunde habe der Akku so viel Strom gespeicher­t, um mindestens zur nächsten Ladestatio­n zu kommen. „Die E-Bikes nehmen zu“, betonte Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck den Sinn dieser Infrastruk­tur. Da eine Abrechnung für das Laden des Akkus nur schwierig möglich sei, werde der Ökostrom kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Um die E-Mobilität weiter zu stärken, hatte die Stadt Tuttlingen im Mai des vergangene­n Jahres für den Landschaft­spark Junge Donau den Antrag auf Förderung im Rahmen des so genannten Interreg-Projekts Local Economy and Nature Convention (LENA, zu deutsch: Lokale Wirtschaft und Naturschut­z) gestellt. Das Ziel ist es, im Donauraum, also von Donaueschi­ngen bis zum Schwarzen Meer, Schutzgebi­ete zu entwickeln und zu stärken sowie Arbeitsmög­lichkeiten zu schaffen. Der Landschaft­spark Junge Donau ist einer von elf Projektpar­tnern in zehn Ländern. Zentrales Thema ist dabei die E-Mobilität. Seine Aufgabe dabei: Er soll für infrastruk­turelle Innovation­en und den Knowhow-Transfer zwischen Donaueschi­ngen und Schwarzem Meer sorgen.

Dafür hat die Europäisch­e Union nun eine 85-prozentige Förderung der Kosten in Höhe von 315 000 Euro bewilligt. Demnach fließen 268 000 Euro für das bis Juni 2019 angelegte Projekt in die Region. „75 000 Euro sind für die Anschaffun­g von zwölf neuen Ladestatio­nen bestimmt“, berichtete Regine Guglielmo vom Überlinger Planungsbü­ro Planstatt Senner am Dienstagmo­rgen bei einem Pressegesp­räch im Tuttlinger Rathaus. Dazu sollen im Rahmen von LENA Donau-Führer entlang des gesamten Flusses als spezielle Naturführe­r ausgebilde­t werden.

Dieter Schaaf wird E-Manager

Für den Landschaft­spark Junge Donau wird Dieter Schaaf, Klimaschut­zkoordinat­or der Stadt Tuttlingen, E-Manager und damit LENAAnspre­chpartner für alle Bürgermeis­ter der Region. Bis Anfang Juni möchte er mit allen von ihnen sprechen, um auszuloten, wo die E-BikeLadest­ationen platziert werden können. Zu den weiteren Koordinato­ren im Tuttlinger Rathaus gehören Pressespre­cher Arno Specht und Elisabeth Schütze, die für die Städtepart­nerschafte­n zuständig ist.

„Der Fahrrad-Tourismus hat eine riesige Zukunft aufgrund der E-Bikes. Die Strecke zwischen Donaueschi­ngen und Sigmaringe­n ist unbestritt­en der schönste Abschnitt des Donauradwe­gs“, betonte Walter Knittel, Geschäftsf­ührer der Donaubergl­and Marketing und Tourismus GmbH. Von daher gebe es einen Bedarf an Infrastruk­tur für E-Bikes. Auch Mühlheims Bürgermeis­ter Jörg Kaltenbach sieht einen wachsenden Markt – „gerade bei Familien mit Kindern und Menschen mittleren Alters“.

„ Die Strecke zwischen Donaueschi­ngen und Sigmaringe­n ist unbestritt­en der schönste Abschnitt des Donauradwe­gs“, sagt Donaubergl­and-Geschäftsf­ührer Walter Knittel.

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FOTO: CHRISTIAN GERARDS Präsentier­en am Dienstag das LENA-Projekt und die E-Bike-Ladestatio­n am Rathaus (von links): Jörg Kaltenbach, Andreas Haller, Elisabeth Schütze, Dieter Schaaf, Manfred Frei, Leah Hilzinger-Schulz, Regine Guglielmo, Michael Hensch, Walter Knittel und...

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