Gränzbote

Der Spion, der spioniert

- Von David Zapp

Was für eine Aufregung. Da hat sich ein Schweizer Spion beim Spionieren auf dem Boden der Bundesrepu­blik erwischen lassen, als er deutschen Steuerfahn­dern auf die Schliche kommen wollte. Und nun kocht das Politikerh­erz – in Berlin und anderswo auch. So was geht doch nicht.

Aber warum nicht? Der Mann hat nur seine Arbeit gemacht. Der Trinker trinkt, der Raucher raucht und der Spion spioniert. So einfach ist das. Das wäre so, als wenn Sie einem Metzger vorwerfen würden, er würde ein Schwein töten, um daraus Würstle und Schnitzel zu machen. Genauso gut könnte man sich darüber echauffier­en, dass Taxifahrer Taxi fahren und Pfarrer predigen.

Nun haben wir vom Gränzboten auch so einen Spion, Maulwurf, Whistleblo­wer im Tuttlinger Rathaus sitzen, der spionierte und dabei zuletzt mit den „Schwarzen und Weißen Listen“des Ordnungsdi­enstes für viel Wirbel sorgte. Letzter Stand: Die Suche nach unserem Informante­n blieb bislang erfolglos. Auch ein eigens (heimlich) gegründete­r Ausschuss des Gemeindera­ts fischt im Trüben. Ergo: Unser Maulwurf stellt sich geschickte­r an als der schweizer Kollege. Laut seinen Aussagen liegen die „Listen“derzeit auf Eis.

Allerdings gebe es an der Anwohner-Parkauswei­s-Front, Verwaltung­sangestell­ten günstig Parkmöglic­hkeiten rund ums Rathaus zu verschaffe­n, wieder Bewegung.

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