Kinderschutzbund kürzt seine Angebote
Einnahmen reichen nicht mehr – Kein Ferienprogramm mehr zu Pfingsten
TUTTLINGEN (pm) - Bei der Jahreshauptversammlung des Ortsverbandes des Deutschen Kinderschutzbundes Tuttlingen ist der Vorsitzende Hans-Peter Seute im Rahmen seines Jahresberichtes vor allem auf die aktuelle finanzielle Situation des inzwischen 58 Jahre alten Ortsverbandes eingegangen. Denn die ist angespannt. Der Vorstand hat deshalb sämtliche Angebote auf den Prüfstand gestellt und einer Kostenanalyse unterzogen.
„Unser Verein kann seine laufenden Ausgaben nicht mehr durch Einnahmen decken und finanziert so manches Angebot derzeit aus seinen Rücklagen. Seit 2013 schließen unsere Jahresergebnisse mit einem Fehlbetrag ab. Da sich der Trend fortsetzt und eine Verbesserung nicht in Aussicht steht, sehen wir dringenden Handlungsbedarf und müssen gegensteuern“, sagte Seute vor den 24 Mitgliedern, die von derzeit 120 zum Jahrestreffen gekommen waren. Die Kosten für die Anlaufstelle habe man 2016 dank Personalkostenzuschüssen von Landkreis und Stadt decken können. Auch die Finanzierung des begleiteten Umgangs sei über einen Kooperationsvertrag mit dem Landkreis und entsprechenden Fallpauschalen gesichert, so Seute. Angebote wie Minitreff, Elterncafé, Elternund Babysitterkurse könnten durch Landeszuschüsse oder Beiträge und der Kleiderladen durch Spenden gerade noch kostendeckend betrieben werden. Dagegen reichten die Einnahmen aus Spenden oder Bußgeldzuteilungen zur Deckung der Kosten für Angebote wie Internationales Frauencafè, Spielnachmittage oder Ferienprogramme nicht mehr aus. Der Kassenbericht von Esther Sigrist schließt dann auch wiederum mit einem Fehlbetrag ab. „Wir werden im Spannungsfeld zwischen steigendem Bedarf an Betreuung, Begleitung, Unterstützung und Beratung einerseits und steigenden Kosten bei sinkenden Einnahmen andererseits alle Anstrengungen unternehmen müssen, wenn wir unsere breite und gut nachgefragte Angebotspalette aufrechterhalten wollen“, so Seute.
Vakante Stelle nicht besetzt
Da die Einnahmeentwicklung ungewiss ist, hat der Vorstand zur Kostensenkung auf der Ausgabenseite ab sofort und bis auf weiteres unter anderem folgende Maßnahmen beschlossen:
Das während der Sommerferien angebotene unentgeltliche Ferienprogramm wird um eine Woche auf drei Wochen gekürzt. Ein Ferienprogramm zu Pfingsten wird nicht mehr angeboten. Bestehen bleiben die Ferienprogramme während der Osterund Herbstferien. Die derzeit vakante Stelle der zweite Fachkraft für die Spielnachmittage wird nicht wieder besetzt. Das Internationale Frauencafé wird von Pia Mörsdorf-Ispaylar nur noch ehrenamtlich weitergeführt.
Bei den Neuwahlen wurde der gesamte Vorstand einstimmig für weitere zwei Jahre wiedergewählt.