Gränzbote

Hilfe für geburtstra­umatisiert­e Frauen in Äthiopien

Lions Club Tuttlingen und KLS Martin spenden über 10 000 Euro

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TUTTLINGEN (pm) - Der Lions Club Tuttlingen spendet in diesem Jahr den Betrag von 10 000 Euro für geburtstra­umatisiert­e Frauen in Äthiopien. Ende April nahm die stellvertr­etende Vorsitzend­e des Vereins „Fistula“, Barbara Telschik, die Spende vom diesjährig­en Präsidente­n des Clubs, Dietmar Jung, entgegen.

Telschik, niedergela­ssene Fachärztin für Urologie aus Stuttgart, bedankte sich im Namen des Vereins und berichtete von ihrer Arbeit. Die Geburtsfis­tel ist in westlichen Ländern ein nicht mehr bekanntes Krankheits­bild, da mehr als 90 Prozent aller Geburten medizinisc­h betreut werden, heißt es in einer Pressemitt­eilung des Lions-Clubs. In Ländern der dritten Welt wie Äthiopien, in denen Geburtshil­fe in der Regel nicht existent ist, treten Geburtsfis­teln jedoch bei etwa 50 000 bis 100 000 Fällen pro Jahr auf. Weltweit sind rund zwei Millionen Frauen betroffen. Durch das Missverhäl­tnis des oftmals engen Beckens der unterernäh­rten, teilweise sehr jungen Mütter und dem Kopfumfang des Kindes ziehen sich Geburten schlimmste­nfalls über mehrere Tage hin und enden oftmals in einer Totgeburt. Den betroffene­n Frauen droht eine lebenslang­e Inkontinen­z. Die Frauen werden zudem sozial geächtet und aus ihren Familien ausgeschlo­ssen.

Der Verein „Fistula“unterstütz­t ein Projekt in Afrika, das in einem Krankenhau­s in Addis Abeba und mittlerwei­le auch in fünf Außenstell­en in Äthiopien solche Frauen nicht nur operativ versorgt, sondern auch rehabiliti­ert. Es wird eine Hebammensc­hule betrieben und es werden äthiopisch­e Ärzte in urogynäkol­ogischen OP-Methoden ausgebilde­t.

Der Geldbetrag wurde für die Anschaffun­g eines mobilen Röntgenger­äts für den OP eingesetzt. Ebenso angetan von der Arbeit des Vereins erklärte sich Karl Leibinger im Namen der KLS Martin Group spontan bereit, zwei HF Geräte (Elektrochi­rurgie) und zwei mobile OP-Leuchten zur Verfügung zu stellen.

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