Generationswechsel beim NABU
Dieter Schrode gibt den Vorsitz nach 40 Jahren ab
SPAICHINGEN - Das Wichtigste bei der Nabu-Generalversammlung im „Ochsen“war der Punkt Neuwahlen, denn Dieter Schrode stellte sich nach vierzig Jahren nicht mehr als erster Vorsitzender zur Verfügung. Der umsichtige Naturschützer überließ die wichtigste Personalie jedoch nicht dem Zufall, sondern hatte den seitherigen Stellvertreter Oliver Burry schon im Vorfeld „bearbeitet“, in seine Fußstapfen zu treten.
Und damit dem Nachfolger die Einarbeitung nicht so schwer fallen möge, versprach Schrode, als künftiger „Vizechef“seinem Nachfolger mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Somit dürfte Kontinuität gewährleistet sein. Über die neue Konstellation waren die nicht sehr zahlreich erschienenen Mitglieder sichtlich erleichtert, zumal nun die Vereinsleitung weiterhin vor Ort bleiben und somit eine Fusion mit der Tuttlinger Gruppe vermieden werden kann.
Auch die weiteren Funktionen konnten ohne lange Suche wieder besetzt werden. Inge Schrode stellt sich wieder für die Kassenführung zur Verfügung, Josef Reiser und Daniel Rückl werden künftig die Finanzen prüfen.
Bedrohte Flora und Fauna
Der scheidende Vorsitzende legte einen umfangreichen letzten Tätigkeitsbericht vor. Im Mittelpunkt jeglicher Arbeit seien Schutz und Erhalt der vielen bedrohten Vogel- und Pflanzenarten gestanden. Dabei seien das Aufhängen und die Kontrolle von Nistkästen, das Offenhalten von Tümpeln und heideähnlichen Landschaften die Schwerpunkte gewesen.
Der Naturschutzbund habe sich also nicht nur auf die Beobachtung der heimischen Tier – und Pflanzenwelt beschränkt, sondern durch seine verschiedenen Aktivitäten die bedrohten Arten unterstützt. Für Helmut Dreher-Hager gab es ein dickes Lob für die Aussaat von Wildblumen und die zeitlich gut terminierten Mäharbeiten, wodurch sich beispielsweise punktuell das seltene fleischfarbige Knabenkraut erholt habe. Auch für die Aktion des Denkinger Albvereins auf der Klippenecker Wachholderheide fand Schrode anerkennende Worte.
In Spaichingen seien sämtliche Wendehälse von der Bildfläche verschwunden, lediglich auf des Heubergs Höhen seien die Ameisenfresser vereinzelt vorhanden. Auf der Alb haben Vereinsmitglieder außerdem auch die „Durchzügler“Wiedehopf und Ringdrossel gesichtet. Leider würden aber nach wie vor zahllose Zugvögel auf der Reise in die Winterquartiere in Netzen gefangen.
Dezente Kritik gab es auch für die vielen neuen Wanderwege, welche eher störend für die Natur seien. Genauso wenig Freude bereitet dem Nabu die geplante Installation von Windkraftanlagen. „Es ist gibt die klare Gesetzeslage, wonach dort, wo Milane ihr Reviere haben, keine Windräder gebaut werden dürfen“, stellte der Vorsitzende fest.