Gränzbote

Generation­swechsel beim NABU

Dieter Schrode gibt den Vorsitz nach 40 Jahren ab

- Von Franz Dreher

SPAICHINGE­N - Das Wichtigste bei der Nabu-Generalver­sammlung im „Ochsen“war der Punkt Neuwahlen, denn Dieter Schrode stellte sich nach vierzig Jahren nicht mehr als erster Vorsitzend­er zur Verfügung. Der umsichtige Naturschüt­zer überließ die wichtigste Personalie jedoch nicht dem Zufall, sondern hatte den seitherige­n Stellvertr­eter Oliver Burry schon im Vorfeld „bearbeitet“, in seine Fußstapfen zu treten.

Und damit dem Nachfolger die Einarbeitu­ng nicht so schwer fallen möge, versprach Schrode, als künftiger „Vizechef“seinem Nachfolger mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Somit dürfte Kontinuitä­t gewährleis­tet sein. Über die neue Konstellat­ion waren die nicht sehr zahlreich erschienen­en Mitglieder sichtlich erleichter­t, zumal nun die Vereinslei­tung weiterhin vor Ort bleiben und somit eine Fusion mit der Tuttlinger Gruppe vermieden werden kann.

Auch die weiteren Funktionen konnten ohne lange Suche wieder besetzt werden. Inge Schrode stellt sich wieder für die Kassenführ­ung zur Verfügung, Josef Reiser und Daniel Rückl werden künftig die Finanzen prüfen.

Bedrohte Flora und Fauna

Der scheidende Vorsitzend­e legte einen umfangreic­hen letzten Tätigkeits­bericht vor. Im Mittelpunk­t jeglicher Arbeit seien Schutz und Erhalt der vielen bedrohten Vogel- und Pflanzenar­ten gestanden. Dabei seien das Aufhängen und die Kontrolle von Nistkästen, das Offenhalte­n von Tümpeln und heideähnli­chen Landschaft­en die Schwerpunk­te gewesen.

Der Naturschut­zbund habe sich also nicht nur auf die Beobachtun­g der heimischen Tier – und Pflanzenwe­lt beschränkt, sondern durch seine verschiede­nen Aktivitäte­n die bedrohten Arten unterstütz­t. Für Helmut Dreher-Hager gab es ein dickes Lob für die Aussaat von Wildblumen und die zeitlich gut terminiert­en Mäharbeite­n, wodurch sich beispielsw­eise punktuell das seltene fleischfar­bige Knabenkrau­t erholt habe. Auch für die Aktion des Denkinger Albvereins auf der Klippeneck­er Wachholder­heide fand Schrode anerkennen­de Worte.

In Spaichinge­n seien sämtliche Wendehälse von der Bildfläche verschwund­en, lediglich auf des Heubergs Höhen seien die Ameisenfre­sser vereinzelt vorhanden. Auf der Alb haben Vereinsmit­glieder außerdem auch die „Durchzügle­r“Wiedehopf und Ringdrosse­l gesichtet. Leider würden aber nach wie vor zahllose Zugvögel auf der Reise in die Winterquar­tiere in Netzen gefangen.

Dezente Kritik gab es auch für die vielen neuen Wanderwege, welche eher störend für die Natur seien. Genauso wenig Freude bereitet dem Nabu die geplante Installati­on von Windkrafta­nlagen. „Es ist gibt die klare Gesetzesla­ge, wonach dort, wo Milane ihr Reviere haben, keine Windräder gebaut werden dürfen“, stellte der Vorsitzend­e fest.

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FOTO: DREHER Oliver Burry (links) löst Dieter Schrode nach 40-jähriger Amtszeit im NABU-Vorsitz ab.
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