Hirth: „Möll und Raiser haben toll gerungen“
Landestrainer des Württembergischen Ringerverbandes freut sich über die Bronzemedaillen seiner Schützlinge
VfL Pfullingen – SV Zimmern 4:3 (1:2). Tore: 0:1 Pascal Schoch (28.), 0:2 Denis Gonszcz (35.), 1:2 Dominik Früh (44.), 2:2 und 3:2 beide Dominik Grauer (50. und 63.), 3:3 Vilart Hasani (70.), 4:3 Jochen Frey (90.). - Schiedsrichter: Manuel Hellwig (Böblingen). - Zuschauer: 250. (mp) TUTTLINGEN (lh/sz) - Riesenjubel bei Markus Möll (AB Wurmlingen) und Benjamin Raiser (ASV Nendingen), Enttäuschung bei Jannik Malz (AV Sulgen) und Jan Zirn (KG Baienfurt). Freude und Frust lagen bei den Bezirksringern über das Abschneiden bei den Deutschen Meisterschaften der Männer im griechischrömischen Stil in Plauen/Vogtland dicht beieinander.
Als krasser Außenseiter in der Klasse bis 66 kg an den Start gegangen, schaffte der 25-jährige Möll mit der Bronzemedaille seine bislang beste Platzierung in seiner langen Ringerkarriere. Gleichwohl war dieser dritte Platz mit etwas Glück verbunden. Am Sonntagmorgen kam der Wurmlinger gegen Maximilian Goßner (TSV Westendorf) erst gar nicht ins Schwitzen, da dieser verletzungsbedingt zum Duell nicht antrat.
„Markus Möll hat sich bei den Lehrgängen gut präsentiert. Er hat an sich geglaubt und eine tolle Leistung geboten“, freute sich WRV-Landestrainer Volker Hirt über dessen Brozemedaille. Im Achtelfinale lag der Elta-Ringer gegen Lokalmatador Jonas Valtin (KSV Plauen) zunächst 0:4 in Rückstand, schaffte jedoch den Ausgleich und hatte mit dieser zuletzt erzielten Viererwertung das bessere Ende für sich. Hirt: „In diesem Kampf hat er sich 90 Sekunden in einer gefährlichen Lage gegen eine Schulterniederlage gewehrt. Das war schon beeindruckend.“
Aus kam im Viertelfinale
Nichts zu erben gab es für Möll im Viertelfinale gegen den späteren Vizemeister Pascal Hilkert (KSV Sulzbach), dem er vorzeitig mit 0:8 unterlag. In der Hoffnungsrunde zeigte der Wurmlinger gegen Luca Lauble (KSV Hofstetten) beim 9:0-Sieg eine starke Leistung, womit er sich für den Kampf um Bronze qualifizierte, den er kampflos gewann.
Mit seinen 30 Jahren erlebte Benjamin Raiser bei den Titelkämpfen fast so etwas wie einen zweiten Frühling. Nach einem schwer erkämpften 3:1-Punktsieg über Ruslan Kudrynets (ASV Mainz) scheiterte auch er wie Möll im Viertelfinale. Da war der neue Deutsche Meister Erik Weiß (RSV Frankfurt/Oder) beim 0:8 eine Nummer zu groß. Über die Hoffnungsrunde, in der Raiser den Cottbuser Brian Tewes nach spannendem Verlauf mit 4:4 durch die höhere Wertung bezwang, erreichte der Nendinger das kleine Finale um Bronze. Auch da hatte er gegen den Saarländer Daniel Meiser (AC Heusweiler) beim 3:3 mehr Zweier und damit die Nase vorn. Es war bereits die vierte Bronzemedaille von Raiser bei Deutschen Männermeisterschaften, an denen er seit 2009 ohne Unterbrechung teilnahm. Dazu kommen noch zwei bronzene Plaketten bei den Junioren 2007 und 2008.
Volker Hirt: „Benjamin hat sich erst spät entschlossen, an der DM teilzunehmen. Er hat toll gerungen. Ich freue mich über seinen Medaillengewinn.“
Einmal mehr kehrte Jannik Malz enttäuscht von deutschen Titelkämpfen zurück. Gegen Dario Schmidhuber (SG Weilimdorf) sah es bis zur Pause beim Stand von 6:2 nach einem Sieg des Sulgeners aus, der jedoch im zweiten Abschnitt die Linie verlor und sich mit einer 6:10Niederlage ins Turnieraus manövrierte. Malz wurde Zehnter.
Auch für den Oberschwaben Jan Zirn, 2016 und 2015 jeweils Fünfter, gab es ein frühzeitiges Ausscheiden. Er unterlag zum Auftakt Rolf Linke (FSV Stralsund) mit 2:4-Punkten. Da Linke im Halbfinale an Felix Radinger (TSV Gailbach) scheiterte, war für Zirn Endstation, er wurde in der Endabrechnung Neunter.
Neben Möll, Raiser und Schmidhuber holte für den Württembergischen Ringerverband (WRV) noch André Ehrmann (TSV Musberg) Bronze, der von der verletzungsbedingten Aufgabe von Weltmeister Frank Stäbler (TSV Musberg) profitierte. In der Länderwertung siegte Bayern vor Württemberg (je 66 Punkte) und Hessen (51).