Gränzbote

Farbenspie­le von Rot-Gelb bis Rot-Schwarz

Schulz-Effekt lässt Grüne absacken – FDP schließt eine Ampel aus

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BERLIN (sal) Während alle Blicke auf das Duell von Hannelore Kraft (SPD) und Armin Laschet (CDU) gerichtet sind, tun sich die kleinen Parteien in NordrheinW­estfalen schwerer. Die Linke wird in Umfragen bei fünf bis sechs Prozent gesehen, die Grünen bei sechs bis sieben, die FDP bei 10 bis 12, die AfD zwischen sieben und elf Prozent. Klar ist nur eines: Keine Partei will mit der AfD koalieren. Doch für alle anderen Spekulatio­nen stehen Tür und Tor offen. Die Grünen stürzten seit Jahresanfa­ng von 12 auf sechs bis sieben Prozent ab. Sie müssen um ihre Regierungs­beteiligun­g fürchten. „Schulz schlägt in NRW noch besser durch als in anderen Ländern“, seufzen die Grünen.

FDP-Fraktionsc­hef Christian Linder wiederum hat seine Partei laut Umfragen gut positionie­rt. Am liebsten würde er mit der CDU zusammen regieren, doch er hat Zweifel am Siegeswill­en von Armin Laschet. Lindner hat für NRW bereits ein Dreier-Bündnis mit den Grünen ausgeschlo­ssen. „Die FDP steht nur für einen echten Politikwec­hsel zur Verfügung“, sagte er zur Begründung in einem Interview des „WestfalenB­latts“. Und sollte es für Rot-Gelb reichen, dann auf jedem Fall nicht mit Innenminis­ter Jäger. Das heißt aber auch: Rot-Gelb ginge.

Die Linken in NRW haben nach dem TV-Duell Hannelore Kraft eingeladen, gemeinsam gegen soziale Ungerechti­gkeit zu kämpfen. Doch Kraft hält die Linken im Land für „nicht regierungs­fähig“. Das hat sie beim TV-Duell betont. Außerdem hofft sie, dass die Linken noch an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Ihrer Versicheru­ng, keine gemeinsame Sache mit den Linken zu machen, glaubt Laschet allerdings nicht, zumal Kraft sich von 2010 bis 2012 auf die Duldung durch die Linken verließ.

Am Donnerstag dürfte all dies noch einmal zur Sprache kommen, wenn bei einem zweiten Fernsehdue­ll alle Parteien aufeinande­rtreffen.

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FOTO: DPA Christian Lindner

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