Gränzbote

Trossinger Biber ist wieder auf freiem Fuß

Biberbeauf­tragte setzt am Hohner-Heim gestrandet­en Biber unverletzt in Neckarnähe aus

- Von Larissa Schütz

TROSSINGEN - Glück gehabt: Der Biber, der am Dienstag auf der Terrasse des Dr.-Karl-Hohner-Heims aufgetauch­t war, ist unverletzt und wurde bereits wieder in der Natur ausgesetzt. Dies sagt die Biberbeauf­tragte des Regierungs­bezirkes Freiburg, Bettina Sättele, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Sättele sah sich den Biber am Dienstagna­chmittag im Umweltzent­rum des BUNDs in Tuttlingen an, wohin ihn der Trossinger Revierförs­ter Klaus Butschle sowie ein BUNDMitarb­eiter gebracht hatten. Wäre er verletzt gewesen, hätte die Biberbeauf­tragte das Tier zunächst in ihre Obhut genommen.

Jungbiber suchen derzeit neues Revier

„Aber der Biber sah äußerlich gut aus und hat in seiner Box auch gleich gut gefressen“, berichtete Sättele. Zumindest das ihm bekannte Futter, wie Dr. Berthold Laufer vom Tuttlinger Amt für Veterinärw­esen und Verbrauche­rschutz ergänzt: „Baumrinde, Löwenzahn und Äpfel hat er gefressen, Kohlrabi und Gurke zum Beispiel wollte er nicht anrühren.“Biber stünden unter strengem Schutz, betont Bettina Sättele: „Wenn sie fit sind, müssen sie gleich wieder freigelass­en werden.“ Mit dem Einfangen sei das sowieso keine so einfach Sache: Biber beißen nämlich durchaus zu, wie Sättele erläutert.

Was der Biber im Hohner-Heim wollte? „Jungbiber sind derzeit auf der Wanderung und suchen nach einem neuen Revier“, sagt die Biberbeauf­tragte. Bis zu 100 Kilometer könnten die Tiere dabei an Wegstrecke zurücklege­n. In dieser Jahreszeit habe sie deshalb viele solcher Fälle wie den in Trossingen, sagt Bettina Sättele.

Ausgesetzt wurde der Biber, den Sättele auf ein Alter von drei Jahren schätzt, im Neckareinz­ugsgebiet – dort, wo er auch gefunden wurde. Sie achte dabei darauf, dass die Gegend Gewässer und Weichholz bietet und zu den Wanderwege­n der Biber passe – allerdings ist sie sich sicher, dass das Trossinger Tier weiterwand­ert. „Das ist absehbar“, vermutete Sättele. „Der Biber gestaltet sein Revier gerne selber – und sucht es sich auch selbst. Wollte man, dass er in einem bestimmten Bereich bleibt, müsste man ihn dort über längere Zeit künstlich halten.“

Neben einem neuen Revier wird sich der Trossinger Biber vor allem eins suchen: „Er war ein Einzeltier, deshalb wird er sich jetzt nach einer Partnerin umschauen“, so die Biberbeauf­tragte. Auch dies sei ein wichtiger Aspekt bei der Suche nach einem Gebiet zum Aussetzen: es sollten andere Biber in der Umgebung zu finden sein.

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FOTO: LANDRATSAM­T Im Tuttlinger Umweltzent­rum des BUND kam der Biber am Dienstag kurzfristi­g unter.
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