Gränzbote

Mühlheim lässt Grabzeiche­n neu entwickeln

Architekt Achim Ketterer und Künstler Hans-Jürgen Kossack stellen dem Gemeindera­t Modelle vor

- Von Wilfried Waibel

MÜHLHEIM - In der öffentlich­en Mai-Sitzung des Mühlheimer Gemeindera­ts hat sich das Gremium mit der Weiterentw­icklung des Mühlheimer Friedhofs befasst. Im Mittelpunk­t der Beratung steht das Einrichten pflegeredu­zierter Reihengräb­er und Urnengräbe­r sowie die Vorstellun­g der Gestaltung der Grabzeiche­n und des zentralen Grabkreuze­s.

Eingangs der Beratung über den Tagesordnu­ngspunkt sagte Bürgermeis­ter Jörg Kaltenbach, die Friedhöfe in Mühlheim und Stetten seien auf Grund ihrer Lage und ihrer historisch­en Substanzen „richtige Kleinode“. In Gemeindera­t und Ortschafts­rat ist man sich der hohen Wertigkeit der beiden Friedhofsa­nlagen bewusst und will sie entspreche­nd erhalten. Im Blick auf diese große Verantwort­ung wolle man die hochwertig­e Substanz des Mühlheimer Friedhofs sorgsam weiterentw­ickeln.

Mühlheims Planer, Landschaft­sarchitekt Achim Ketterer, zusammen mit dem Künstler Hans-Jürgen Kossack, haben jetzt die Planung anhand von Modellen dem Gemeindera­t vorgestell­t und für ihre Vorentwürf­e große Anerkennun­g durch den Rat erfahren. Die gezeigten Modelle waren im Maßstab 1:5 zu sehen. Künstler Hans-Jürgen Kossack verwies bei der Vorstellun­g darauf, dass die Grabzeiche­n nicht kitschig und nicht geschönt aussehen sollen und darum auch natürlich gebrochen werden. Darauf wolle man besonderen Wert legen. Das für diesen Friedhofsb­ereich zu erstellend­e „zentrale Grabkreuz“soll 1,80 Meter hoch werden und nach Aussage von Kossack „gut mit der Veitskapel­le zusammen harmoniere­n“.

An der Ausschreib­ung haben vier Firmen teilgenomm­en. Die Preisdiffe­renz zwischen dem günstigste­n und dem teuersten Anbieter liegt bei fast 70 Prozent. Der günstigste Anbieter, die Firma Schellhamm­er & Söhne aus Mühlhausen-Ehingen (bei Singen) hat ein Angebot von rund 75 885 Euro abgegeben. In diesem Betrag sind auch Sanierungs­arbeiten am Vorplatz der Mühlheimer Aussegnung­shalle enthalten. Das Unternehme­n gilt als äußerst leistungsf­ähig und zuverlässi­g und hat bereits mehrfach in Mühlheim gearbeitet. Das Angebot liegt rund 19 400 Euro unter der Kostenschä­tzung.

Das Angebot des heimischen Künstlers Hans-Jürgen Kossack für die Grabzeiche­n der Urnen- und Reihengräb­er sowie eines zentralen Kunstwerks in Form eines Grabkreuze­s beläuft sich mit rund 24 219 Euro knapp um 4000 Euro weniger als die Kostenbere­chnung des Planers. Allerdings sind die Schrifttaf­eln mit den Lebensdate­n des Verstorben­en in diesem Angebot nicht enthalten. Während der Beratung erinnerte Bürgermeis­ter Jörg Kaltenbach daran, dass Ketterer und Kossack vor rund zehn Jahren das Konzept „Schwedengr­ab“, einen markanten Punkt in Mühlheim, auf den Weg gebracht hatten. Bei der Vergabe an die Firma Schellhamm­er gab es eine Enthaltung, das Angebot von Künstler Kossack wurde einstimmig angenommen.

Bereits zu Beginn der Sitzung hatte der Gemeindera­t Mühlheim die „formale Zustimmung“zur Wahl des Kommandant­en Armin Ulrich und seines Stellvertr­eters Jan Prior am vergangene­n Samstag bei der Gründungsv­ersammlung gegeben. Beide Wehrleute waren dazu erschienen.

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FOTO: DPA In Mühlheim soll es auf dem Friedhof (hier Symbolbild) künftig auch pflegeredu­zierte Reihengräb­er geben.
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