Gränzbote

Geplanter Auf- und Abstieg ist vom Tisch

Deutsche Eishockey Liga erteilt sportliche­r Durchlässi­gkeit von DEL und DEL2 für Saison 2017/18 eine Absage

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN (wit) - Der geplante Auf- und Abstieg zwischen DEL und DEL2 ist vom Tisch. Die DEL bewertet die Unterlagen der sechs Zweitligis­ten, die sich bewarben, als nicht vertragsko­nform.

Eigentlich war der Auf- und Abstieg im deutschen Profieisho­ckey bereits zur Saison 2017/18 geplant. Allerdings hatten vor einem Jahr nicht genügend Zweitligis­ten im Vorfeld die Auflagen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) erfüllt. Es gab einen neuen Anlauf. Und diesmal sah es gut aus, dass Auf- und Abstieg im deutschen Profi-Eishockey ab der Saison 2018/19 kommen würden: Bis zum 31. März hatten sechs Zweitligis­ten ihre Unterlagen für die Auflagen für das Oberhaus – Bankbürgsc­haft über 816 000 Euro, Stadionkap­azität mindestens 4000 und einen Anforderun­gskatalog was die Infrastruk­tur betrifft – abgegeben.

Doch die DEL gab jetzt nach Prüfung der Unterlagen – Löwen Frankfurt, Kassel Huskies, SC Riessersee, Starbulls Rosenheim, Bietigheim Steelers und Dresdner Eislöwen hatten sich beworben – den Bescheid, dass die Unterlagen unzureiche­nd seien. Die vertraglic­h vereinbart­en Voraussetz­ungen für Auf- und Abstieg würden nicht von allen sechs Kandidaten erfüllt. DEL2-Geschäftsf­ührer René Rudorisch: „Wir werden die Begründung der Ablehnung und weitere Schritte nun genau prüfen und bis dahin keine weiteren Stellungna­hmen abgeben.“Laut Auf- und Abstiegspl­an soll der DEL-Tabellenle­tzte nach der Hauptrunde direkt in die zweite Liga absteigen. Der Meister der DEL2 steigt direkt ins Oberhaus auf. Die Wild Wings, obwohl sie seit der Rückkehr in die Deutsche Eishockey Liga immer im Tabellenke­ller waren, sprachen sich stets für die Einführung des Aufund Abstiegs aus.

Der geschäftsf­ührende Gesellscha­fter der Wild Wings, Michael Werner, hatte sich bei einem Fantalk vor einer Woche deutlich Pro Auf- und Abstieg positionie­rt. Die Wildschwän­e wären bereit gewesen, die sportliche Herausford­erung anzunehmen. Rumrich gegenüber unserer Zeitung: „Ich war immer ein Freund von Aufund Abstieg und hoffte, dass er so rasch wie möglich kommt. Auch wenn Schwenning­en dann absteigen könnte, wir würden uns dieser sportliche­n Herausford­erung stellen.“

Allerdings wären Werner und auch Rumrich Relegation­sspiele zwischen dem DEL-Letzten und dem DEL2Meiste­r lieber, als dass das DELSchluss­licht direkt absteigt. Der Meinung ist auch SERC-Trainer Pat Cortina: „Perfekt wäre es, wenn wir das System der Schweiz übernehmen würden. Eine Relegation zwischen dem Letzten der Ersten Liga und dem Ersten der Zweiten Liga. Der DEL2 Meister ist nicht automatisc­h in der Lage, in der DEL zu spielen. Für mich sollten in der Topliga des Landes auch die Topteams spielen.“

Auch Wild-Wings-Kapitän Simon Danner möchte Auf- und Abstieg: „Das gehört einfach zum Sport dazu. Ich habe als 16-Jähriger in Freiburg in der DEL noch miterlebt, was es bedeutet, wenn man absteigen kann. Man arbeitet als Spieler noch mal härter und spielt anders, wenn es auch noch um etwas geht, wenn man die Play-offs verpasst hat.“

Nächster Stichtag für die Bewerbunge­n der Zweitligis­ten ist nun der 31. März 2018, dann geht es um einen möglichen Auf- und Abstieg nach der Saison 2019/20.

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FOTO: HEINZ WITTMANN Wünscht sich in Deutschlan­d ein Auf- und Abstiegssy­stem wie in der Schweiz: Wild-Wings-Trainer Pat Cortina.

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