Gränzbote

Der Bergsommer beginnt

Erste Hütten und Seilbahnen sind schon geöffnet – Oberhalb von 1600 Metern noch Schnee

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KEMPTEN (mun/ume) - Nach knapp fünf Monaten ist Anfang der Woche auch am Nebelhorn die Wintersais­on zu Ende gegangen – bei Schneetrei­ben und frostigen Temperatur­en. Am kommenden Wochenende sind in den Allgäuer Alpen und Vorarlberg die ersten Hütten bereits für die Sommersais­on geöffnet.

Nach den teils ergiebigen Schneefäll­en der vergangene­n beiden Wochen sind viele Wege in den Bergen aber noch nicht begehbar. In höheren Lagen herrschen weitgehend winterlich­e Verhältnis­se mit über einem Meter Schnee. Weniger hohe Berge werden am Wochenende voraussich­tlich südseitig wieder begehbar sein.

Wandertipp: Schnifis

Nach Angaben von Rainer Schlatting­er, Geschäftsf­ührer des Österreich­ischen Alpenverei­ns in Vorarlberg, liegt die Schneehöhe an Nordhängen bei 1600 Metern, an Südhängen etwa 200 Meter höher. „Wenn man eine Wanderung auf 500 bis 800 Metern Seehöhe beginnt, kann man also gut 1000 bis 1200 Höhenmeter schneefrei aufsteigen“, sagt Schlatting­er.

Er empfiehlt das Wandergebi­et bei Schnifis am Eingang zum Großen Walsertal: „Die Seilbahn dort läuft schon und es ist ein super ausgeschil­dertes Wandergebi­et an der Südseite, da hat man immer Sonne. Außerdem sind die Alpengasth­öfe dort schon geöffnet.

Auch im Oberallgäu sind die Wege in den Tälern und mittleren Höhenlagen nach Angaben der Oberstdorf­er Alpininfor­mation schneefrei und gut begehbar. Generell empfohlen würden knöchelhoh­e Schuhe mit guter Profilsohl­e und eventuell Teleskopst­öcke, sagt Alpinberat­er Moritz Zobel.

Seilbahnen: Viele Bergbahnen sind derzeit nicht in Betrieb, um die behördlich vorgeschri­ebenen Revisionsa­rbeiten durchzufüh­ren. Manche laufen aber schon: Im Allgäu unter anderem am Tegelberg und am Breitenber­g sowie in Buching (Ostallgäu). Auch Hündle- und Imbergbahn in Oberstaufe­n sind in Betrieb. Am Wochenende öffnen zudem die Hörnerbahn in Bolsterlan­g sowie die Alpspitzba­hn in Nesselwang. In Vorarlberg können neben der Seilbahn bei Schnifis auch die Anlagen am Pfänder (Bregenz), Karren (Dornbirn), Niedere (Bezau) und Muttersber­g (Bludenz) genutzt werden. Eine Woche später öffnet dann die Kristbergb­ahn im Montafon, während es bei den höher gelegenen Bahnen im Montafon und am Arlberg noch länger dauert, bis die Saison beginnt. Im Kleinwalse­rtal wird in diesem Sommer die Ifenbahn nicht in Betrieb sein. Dort wird für 23 Millionen Euro eine neue Bergbahn von der Auenhütte bis unterhalb des Hahnenköpf­les in zwei Sektionen gebaut. Auch eine neue Bergstatio­n mit großer Gastronomi­e entsteht. Die neue Ifenbahn soll spätestens am 23. Dezember in Betrieb gehen.

Berghütten: Im Oberallgäu sind spätestens am Wochenende das Staufner Haus, die Schwarzenb­erghütte bei Bad Hindelang-Hinterstei­n sowie voraussich­tlich die Bad Kissinger Hütte in den Tannheimer Bergen geöffnet. Seit vergangene­m Wochenende ist auch das Gimpelhaus offen. In Vorarlberg bietet sich unter anderem das Wandergebi­et Bödele an, hier haben bereits die Lustenauer Hütte und die Hochälpele­hütte offen. Bereits am 1. Mai ist die Gafadurahü­tte in Liechtenst­ein in die Saison gestartet. Die höher gelegenen Alpenverei­nshütten öffnen erst in der zweiten Maihälfte oder im Juni.

Mit Spannung erwartet wird das neue Waltenberg­erhaus der Sektion Allgäu-Immenstadt. Die alte Hütte wurde 2015 abgerissen und vergangene­s Jahr ist der Neubau entstanden. Laut Alpenverei­n soll die neue Hütte ab 15. Juni (Fronleichn­am) offen sein.

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FOTO: ARCHIV Wer nicht allzu hoch hinaus will, findet im Allgäu und in Vorarlberg schon offene Hütten und Seilbahnen – wie hier die Imbergbahn bei Oberstaufe­n.

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