Gränzbote

Festhalten an der klassische­n Ausbildung

KLS Martin beschäftig­t insgesamt 40 Azubis – Zahl guter Bewerbunge­n nimmt ab

- Von Christian Gerards GRAFIK: MATTHIAS WAGNER

TUTTLINGEN - Eine Lanze für die duale Ausbildung brechen Stefanie Lang, Ausbildung­sleiterin für den kaufmännis­chen Bereich beim Tuttlinger Medizintec­hnikuntern­ehmen KLS Martin, und ihre Kollegin Melanie Deuter, Referentin Veranstalt­ungsmanage­ment. „Wir halten an der klassische­n Ausbildung fest", sagen sie. Denn: Nur mit Managern und Ingenieure­n könnten die Unternehme­n nicht produziere­n.

Wie in anderen Firmen auch, hat KLS Martin keine Probleme, die Ausbildung­splätze für den kaufmännis­chen Bereich oder das duale Studium zu besetzen. Anders sieht es im technische­n Bereich aus: „Wir haben gemerkt, dass wir nachlegen müssen. Die Besten wollen ein duales Hochschuls­tudium", sagt Stefanie Lang. Die Einser-Kandidaten würden nicht in der Produktion landen. Jeweils sechs Plätze bietet das Unternehme­n für den kaufmännis­chen und technische­n Bereich pro Jahr an. Mit den Studenten sind somit 40 Azubis bei KLS Martin beschäftig­t. Doch: „Die Anzahl der guten Bewerbunge­n nimmt ab“, sagen die beiden.

Diejenigen, die studieren möchten, rekrutiere­n sich bei KLS Martin aus einem größeren geografisc­hen Radius. Da die Hochschule in Villingen-Schwenning­en angesiedel­t ist, kommen auch Bewerber beim Tuttlinger Medizintec­hnikuntern­ehmen aus dem Schwarzwal­d-Baar-Kreis. Das ist bei der Ausbildung, die vielfach nach der Mittleren Reife oder nach dem Abschluss der Werkrealsc­hule beginnt, ganz anders.

Bei den Bewerbern ist die Mobilität wegen des noch jüngeren Alters eingeschrä­nkt. Sie sind vielfach auf den öffentlich­en Personenna­hverkehr angewiesen. Da die Produktion bei Leibinger in Mühlheim angesiedel­t ist, stellt sich das Unternehme­n immer mehr die Frage, wie es die Mobilität seiner Auszubilde­nden erhöhen kann, um das Einzugsgeb­iet an Bewerbern zu erhöhen. „Die Umsetzung fehlt noch", sagt Stefanie Lang, „erste Ideen sind jedoch bereits in den Köpfen.“

Praxisnah ausbilden, ist wichtig

Die Ausbildung­sleiterin tritt der Ansicht entgegen, dass eine gewerblich­e Ausbildung niedriger zu bewerten sei. Gerade diese sei die Grundlage für eine abwechslun­gsreiche berufliche Laufbahn. „Bei uns wird nicht an öligen Maschinen gearbeitet, sondern an hochmodern­en CNCMaschin­en. Dabei muss man wissen, was man tut", betont sie. Schon im zweiten Lehrjahr würden die Auszubilde­nden an die CNC-Maschinen gehen, die in der Lehrwerkst­att aufgestell­t seien. Dennoch: „Die klassische­n Fertigkeit­en eines Chirurgiem­echanikers müssen vorhanden sein", sagt Melanie Deuter. Daher geht es im ersten Lehrjahr auch mit der Feile ans Werk.

Das duale Ausbildung­ssystem finden die beiden Frauen gut. „Um gute Fachkräfte zu gewinnen, bilden wir sie am liebsten selbst aus“, erklärt Stefanie Lang. „Gerade im gewerblich­en Bereich ist es uns wichtig, praxisnah auszubilde­n. Denn das handwerkli­che Können ist Garant für die hohe Qualität unserer Produkte.“Die gewerblich­en Azubis gehen in Tuttlingen an die Ferdinand-vonSteinbe­is-Schule, die kaufmännis­chen an die Fritz-Erler-Schule. „Von der Zusammenar­beit mit den Berufsschu­len 07465/ 920062 kann ich nur positiv sprechen", sagt Stefanie Lang. Im Austausch könnten auch schwierige Situatione­n in der Ausbildung bewältigt werden.

Dem Fehlen von guten Bewerbunge­n für den technische­n Bereich trägt KLS Martin bei der Ausbildung­sbörse in Tuttlingen am Samstag und Sonntag, 13. und 14. Mai, Rechnung. „Wir haben in einer Vitrine gefertigte Teile von den technische­n Azubis dabei und Produkte zum selbst ausprobier­en", sagt Deuter. Damit will das Unternehme­n Werbung für die technische Ausbildung machen und mit potentiell­en neuen Auszubilde­nden in den Dialog kommen: „Die Gespräche mit den jungen Leuten und ihren Eltern sind uns sehr wichtig", sagt Stefanie Lang. Geschäftss­telle Pflege und Senioren, Gartenstr. 22 Kaffeestub­e, Elias-Schrenk-Haus, Brückenstr. 24, 14.30-17 Uhr Seniorenst­ammtisch, nach dem Marktbesuc­h, Haus der Senioren, Honbergstr. 10, 11 Uhr Tagesprogr­amm, 11 Uhr Seniorenst­ammtisch nach Marktbesuc­h, Haus der Senioren, Honbergstr. 10

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FOTO: PR Bereits im zweiten Lehrjahr dürfen die Azubis mit den CNC-Maschinen arbeiten.
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