Festhalten an der klassischen Ausbildung
KLS Martin beschäftigt insgesamt 40 Azubis – Zahl guter Bewerbungen nimmt ab
TUTTLINGEN - Eine Lanze für die duale Ausbildung brechen Stefanie Lang, Ausbildungsleiterin für den kaufmännischen Bereich beim Tuttlinger Medizintechnikunternehmen KLS Martin, und ihre Kollegin Melanie Deuter, Referentin Veranstaltungsmanagement. „Wir halten an der klassischen Ausbildung fest", sagen sie. Denn: Nur mit Managern und Ingenieuren könnten die Unternehmen nicht produzieren.
Wie in anderen Firmen auch, hat KLS Martin keine Probleme, die Ausbildungsplätze für den kaufmännischen Bereich oder das duale Studium zu besetzen. Anders sieht es im technischen Bereich aus: „Wir haben gemerkt, dass wir nachlegen müssen. Die Besten wollen ein duales Hochschulstudium", sagt Stefanie Lang. Die Einser-Kandidaten würden nicht in der Produktion landen. Jeweils sechs Plätze bietet das Unternehmen für den kaufmännischen und technischen Bereich pro Jahr an. Mit den Studenten sind somit 40 Azubis bei KLS Martin beschäftigt. Doch: „Die Anzahl der guten Bewerbungen nimmt ab“, sagen die beiden.
Diejenigen, die studieren möchten, rekrutieren sich bei KLS Martin aus einem größeren geografischen Radius. Da die Hochschule in Villingen-Schwenningen angesiedelt ist, kommen auch Bewerber beim Tuttlinger Medizintechnikunternehmen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis. Das ist bei der Ausbildung, die vielfach nach der Mittleren Reife oder nach dem Abschluss der Werkrealschule beginnt, ganz anders.
Bei den Bewerbern ist die Mobilität wegen des noch jüngeren Alters eingeschränkt. Sie sind vielfach auf den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen. Da die Produktion bei Leibinger in Mühlheim angesiedelt ist, stellt sich das Unternehmen immer mehr die Frage, wie es die Mobilität seiner Auszubildenden erhöhen kann, um das Einzugsgebiet an Bewerbern zu erhöhen. „Die Umsetzung fehlt noch", sagt Stefanie Lang, „erste Ideen sind jedoch bereits in den Köpfen.“
Praxisnah ausbilden, ist wichtig
Die Ausbildungsleiterin tritt der Ansicht entgegen, dass eine gewerbliche Ausbildung niedriger zu bewerten sei. Gerade diese sei die Grundlage für eine abwechslungsreiche berufliche Laufbahn. „Bei uns wird nicht an öligen Maschinen gearbeitet, sondern an hochmodernen CNCMaschinen. Dabei muss man wissen, was man tut", betont sie. Schon im zweiten Lehrjahr würden die Auszubildenden an die CNC-Maschinen gehen, die in der Lehrwerkstatt aufgestellt seien. Dennoch: „Die klassischen Fertigkeiten eines Chirurgiemechanikers müssen vorhanden sein", sagt Melanie Deuter. Daher geht es im ersten Lehrjahr auch mit der Feile ans Werk.
Das duale Ausbildungssystem finden die beiden Frauen gut. „Um gute Fachkräfte zu gewinnen, bilden wir sie am liebsten selbst aus“, erklärt Stefanie Lang. „Gerade im gewerblichen Bereich ist es uns wichtig, praxisnah auszubilden. Denn das handwerkliche Können ist Garant für die hohe Qualität unserer Produkte.“Die gewerblichen Azubis gehen in Tuttlingen an die Ferdinand-vonSteinbeis-Schule, die kaufmännischen an die Fritz-Erler-Schule. „Von der Zusammenarbeit mit den Berufsschulen 07465/ 920062 kann ich nur positiv sprechen", sagt Stefanie Lang. Im Austausch könnten auch schwierige Situationen in der Ausbildung bewältigt werden.
Dem Fehlen von guten Bewerbungen für den technischen Bereich trägt KLS Martin bei der Ausbildungsbörse in Tuttlingen am Samstag und Sonntag, 13. und 14. Mai, Rechnung. „Wir haben in einer Vitrine gefertigte Teile von den technischen Azubis dabei und Produkte zum selbst ausprobieren", sagt Deuter. Damit will das Unternehmen Werbung für die technische Ausbildung machen und mit potentiellen neuen Auszubildenden in den Dialog kommen: „Die Gespräche mit den jungen Leuten und ihren Eltern sind uns sehr wichtig", sagt Stefanie Lang. Geschäftsstelle Pflege und Senioren, Gartenstr. 22 Kaffeestube, Elias-Schrenk-Haus, Brückenstr. 24, 14.30-17 Uhr Seniorenstammtisch, nach dem Marktbesuch, Haus der Senioren, Honbergstr. 10, 11 Uhr Tagesprogramm, 11 Uhr Seniorenstammtisch nach Marktbesuch, Haus der Senioren, Honbergstr. 10