Gränzbote

Nach Schüssen: Polizei durchsucht Rocker Clubheim

Ermittlung­en nach Vorfall Mitte April bei Talheim dauern an

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TUTTLINGEN (pm) - Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt weiter im Falle einer Auseinande­rsetzung zwischen Angehörige­n der „Hells Angels Lake Constance“sowie früheren Clubmitgli­edern, zwei Brüder, Mitte April bei Talheim, bei denen ein 26-Jähriger angeschoss­en wurde (wir berichtete­n). Im Zuge der Ermittlung­en wurde nun auch Clubheim der Hells Angels von Spezialein­satzkräfte­n der Polizei durchsucht.

Nach den bislang vorliegend­en Informatio­nen soll der 48-jährige Präsident des Charters, zusammen mit mehreren Clubangehö­rigen, einen der „Aussteiger“an dessen Wohnsitz aufgesucht haben. Dort soll es zu einer heftigen körperlich­en Auseinande­rsetzung zwischen den beiden Parteien gekommen sein, teilt die Staatsanwa­ltschaft weiter mit. Im Verlauf des Streits soll schließlic­h einer der Beteiligte­n mehrere Schüsse aus einer Pistole abgegeben haben. Dabei wurden sowohl der „Präsident“als auch ein 26-jähriger sogenannte­r „Prospect“(Probemitgl­ied) verletzt. Nach den Schüssen soll sich die Gruppe sofort abgesetzt und zu ihren Fahrzeugen begeben haben.

Während sich die Beteiligte­n, darunter auch der verletzte Anführer und Präsident der Gruppierun­g, nach offizielle­n Angaben zufolge wohl vom näheren Tatortumfe­ld absetzen konnten, blieb alleine der 26Jährige mit seinen Schussverl­etzungen, wenige Kilometer vom Tatort entfernt, in seinem Fahrzeug zurück. Auf einem Parkplatz, an einer in der Nähe verlaufend­en Bundesstra­ße, machte sich der Verletzte gegenüber unbeteilig­ten Verkehrste­ilnehmern bemerkbar. Noch am gleichen Abend musste der 26-Jährige operiert werden. Über die Verletzung­en des Charter-Präsidente­n war zunächst nichts bekannt. Erst im Zuge der Ermittlung­en stellte sich heraus, dass sich der 48-Jährige ebenfalls in krankenhau­särztliche Behandlung begeben musste. Von Schussverl­etzungen ist nach derzeitige­m Kenntnisst­and auch bei ihm auszugehen.

Streit mit „Aussteiger­n“

Das Motiv für die Auseinande­rsetzung sollen Streitigke­iten zwischen dem Rockerchef und einem der Brüder sein. In enger Abstimmung mit der Staatsanwa­ltschaft Rottweil wurde am Mittwochab­end das Clubheim der Hells Angels in Mühlingen (Kreis Konstanz) durchsucht. Beamte eine Spezialein­satzkomman­dos, eine Beweis- und Festnahmee­inheit des Polizeiprä­sidiums Einsatz sowie Beamte der Polizeiprä­sidien Konstanz und Tuttlingen durchsucht­en die Räumlichke­iten mit dem Ziel, Beweismitt­el sicherzust­ellen, heißt es in der Pressemitt­eilung. Mehrere Datenträge­r zur weiteren Beweisführ­ung wurden von den Einsatzkrä­ften beschlagna­hmt.

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