Gränzbote

IFC liegt bereits 135 000 Euro über dem Budget

Technische­r Ausschuss der Stadt kritisiert Mehrkosten – Rohbauarbe­iten deutlich teurer als geplant

- Von Sabine Krauss

TUTTLINGEN - Noch steht erst der Keller, doch schon jetzt liegt das neue Innovation­s- und Forschungs­Centrum Tuttlingen (IFC) rund 135 000 Euro über dem geplanten Budget. Dies teilte Architekt Martin Hornburg am Donnerstag dem Technische­n Ausschuss mit. Besonders die Rohbauarbe­iten waren deutlich teurer ausgefalle­n als geplant. Gespart werden muss nun an anderen Stellen.

Der Hauptgrund für die Mehrkosten sei eine „nicht so glückliche Markt-Situation“bei den Vergaben im Bereich der Baukonstru­ktion, wie Hornburg sagte. Dazu zählt beispielsw­eise, neben Trockenbau, Schlosser-, Maler-, Fliesen- oder Tischlerar­beiten, auch der Rohbau. Dieser Gesamtbere­ich fällt knapp 265 000 Euro teurer aus, als ursprüngli­ch geplant. „Viele Firmen haben zur Zeit eine enorm gute Auslastung, was sich auf die Preise niederschl­ägt“, so der Architekt. Diese Entwicklun­g habe niemand vorhersehe­n können.

Einsparung­en müssen nun in anderen Bereichen gemacht werden. Statt einer Fußboden-Beschichtu­ng in der Werkstatt gibt es nun eine Beton-Lösung, das Fluchttrep­penhaus und die Beläge der Dachterras­se werden abgespeckt. Für Susanne Heim (SPD) stand im Mittelpunk­t, dass diese Einsparung­en keinesfall­s zu Lasten der Qualität gehen dürfen. „Dass jede Baustelle in Tuttlingen teurer wird, als im Vorfeld angenommen, sind wir im Technische­n Ausschuss ja schon gewohnt“, merkte sie nicht ohne kritischen Unterton an.

Kritik kam auch von Seiten der LBU und den Freien Wählern. Eine im Vorfeld „zu optimistis­che Kostenplan­ung“prangerte Bodo Kreidler (LBU) an. Er ließ sich erklären, wie solche Hochrechnu­ngen zustande kämen – nämlich aufgrund abgeschlos­sener Projekte und deren Zahlen, wie Architekt Hornburg erklärte. Carl-Roland Henke von den Freien Wählern wollte wissen, wie denn noch groß eingespart werden könne, wenn bereits 80 Prozent der Aufträge vergeben seien.

Und auch Oberbürger­meister Michael Beck hakte nach. „Denken Sie, dass Sie die schwarze Null hinbekomme­n oder läuft das jetzt jede Sitzung so?“, nahm er Hornburg und auch den zuständige­n Projektpla­ner in die Pflicht, auf die Kosten zu achten.

Auch die Nebenkoste­n liegen rund 170 000 Euro über dem geplanten Budget. Beck wollte wissen, woran das liege – und wie viel davon für Architekte­n- und Planerhono­rare ausgegeben werde. Architekt und Projektpla­ner blieben eine konkrete Antwort schuldig – genaue Zahlen sollen nachgereic­ht werden.

Schwierigk­eiten hatte es zudem mit den Planunterl­agen der Stadtwerke bezüglich der in diesem Bereich verlegten Leitungen gegeben. „Diese haben ansatzweis­e gestimmt, aber eben nicht in allen Bereichen“, sagte Hornburg. „Unsere Zielsetzun­g ist es, das Budget zu erreichen“, versprach der Architekt.

Ansonsten laufen die Arbeiten im Zeitplan. Witterungs­bedingt gibt es eine kleine Verzögerun­g von 28 Arbeitstag­en. Im Mai 2018 soll das Innovation­sund Forschungs-Centrum mit seiner Bausumme von insgesamt 10,8 Millionen Euro bezugsfert­ig sein. Rund 2,1 Millionen Euro davon trägt die Stadt Tuttlingen.

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FOTO: SABINE KRAUSS Die Arbeiten am Innovation­s- und Forschungs-Centrum liegen im Zeitplan, doch die Kosten schnellen in die Höhe.

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