Erst untersuchen, dann sanieren
Immobilienbesitzer bekommen in Möhringen die Chance auf Zuschüsse
TUTTLINGEN - Mit der Entscheidung, Möhringens Ortskern zum Sanierungsgebiet zu erklären, erhalten Möhringer Bürger in den kommenden acht Jahren die Chance, Sanierungen an ihren Gebäuden bezuschussen zu lassen. Voraussichtlich rund 25 Prozent der Kosten werden dann von der Stadt Tuttlingen erstattet – höchstens jedoch 50 000 Euro. Wie hoch der Fördersatz genau sein wird, wird der Gemeinderat festlegen, nachdem das Regierungspräsidium Freiburg grünes Licht für das Sanierungsgebiet erteilt hat. Dies wird voraussichtlich im März 2018 der Fall sein.
Lange wurde geredet, nun geht es voran: Im Oktober soll der Antrag zur Aufnahme des Gebiets „Möhringen Ortsmitte“in das Förderprogramm der städtebaulichen Erneuerung beim Regierungspräsidium eingereicht werden. Um abzuklären, wo genau das künftige Sanierungsgebiet sein soll, gibt es zunächst ein vorläufiges Untersuchungsgebiet (siehe Grafik). Innerhalb dieses Bereichs soll ausgelotet werden, wie viele Immobilienbesitzer sich vorstellen könnten, Gebäude zu sanieren.
Bereits einige Anfragen
„Im nächsten halben Jahr wollen wir intensiv die Werbetrommel rühren“, sagt Simon Gröger, Abteilungsleiter Wirtschaftsförderung und Stadterneuerung bei der Stadt Tuttlingen. „Es haben aber auch schon einige Eigentümer bei uns angefragt“, ist er überzeugt davon, dass es manch einen geben wird, der Interesse am Förderprogramm hat.
Mit dem Antrag für das Sanierungsgebiet geht die Stadt Tuttlingen Verbindlichkeiten ein. Nur zwei Sanierungsgebiete darf eine Stadt in der Größe Tuttlingens parallel laufen haben – und das ist zusammen mit dem aktuell bestehenden Gebiet „Obere Vorstadt“ausgeschöpft. Acht Jahre lang läuft ein solches Sanierungsgebiet – im Falle der Oberen Vorstadt von Mai 2011 bis April 2019. 60 Prozent der Ausgaben, die bei der Stadt Tuttlingen durch das Sanierungsgebiet anfallen, werden ihr von Land und Bund zurückerstattet.
Im Technischen Ausschuss wurde am Donnerstag von Seiten der Stadt erneut betont, welche Bedeutung man Möhringen nun zukommen lasse. „Ich möchte noch einmal betonen, dass Möhringen in Konkurrenz zu anderen städtebaulichen Vorhaben steht“, sagte Emil Buschle, Erster Bürgermeister. „Mit dieser Entscheidung können wir bis auf Weiteres kein anderes Sanierungsgebiet mehr ausweisen.“Nun hoffe man, dass Möhringen mitziehe: „Wenn die Impulse nicht von innen kommen, tut sich auch die Verwaltung schwer“, so Oberbürgermeister Michael Beck. Am Mittwoch, 10. Mai, findet um 18 Uhr in der Anton-Braun-Grundschule eine Perspektivenveranstaltung statt. Ein weiterer Infotermin ist für den 29. Mai angesetzt, Ort und Uhrzeit stehen jedoch noch nicht fest.