„Wir müssen nichts dramatisch verändern“
Holger Huber ist der Nachfolger von Michael Rosa bei ProTUT
TUTTLINGEN - Seit der vergangenen Woche ist Holger Huber Ressortleiter Netzwerk bei ProTUT. Bei ihm laufen wie bei seinem Vorgänger Michael Rosa viele Fäden beim Tuttlinger Gewerbe- und Handelsverein zusammen. Über seine neue Aufgabe sprach er mit unserem Redakteur Christian Gerards
Herr Huber, haben Sie lange überlegen müssen, die Ressortleitung für das Netzwerken innerhalb von ProTUT zu übernehmen?
Vor einem Jahr hat mich Michael Rosa angesprochen. Seit 2011 bin ich Mitglied bei ProTUT. In Workshops mit Ulla-Britt Voigt hat sich das dann entwickelt. Ich habe mich für das Netzwerken entschieden, weil mich das Thema schon in den vergangenen Jahren interessiert hat, etwa bei BNI (Business Network International, ein Zusammenschluss von Handwerkern, Dienstleistern und Gewerbetreibenden zum Austausch von Geschäftsempfehlungen – Anm. der Red.) oder anderen Netzwerken. Ich bringe also Erfahrung mit.
Sie waren auch in der Leitung des Tuttlinger BNI-Chapters. Sind Sie bewusst kürzer getreten?
Seit dem 1. April gibt es bei BNI in Tuttlingen wie jedes Jahr eine neue Führungsmannschaft. Ich habe mich bewusst aus allen Führungsthemen rausgenommen. Ich bin zwar noch zweiter Stellvertreter, aber der wird so gut wie nie gebraucht. Ich kann nicht alles unter einen Hut bringen. Ich bin auch ehrenamtlich bei der Industrieund Handelskammer aktiv und seit 28 Jahren Kassierer beim Deutschen Roten Kreuz in Seitingen-Oberflacht. Ich werde jetzt Prioritäten setzen müssen.
Welche Akzente setzen Sie?
Wir müssen nichts dramatisch verändern. Wir wollen die Kommunikation innerhalb des Vereins und unter den Mitgliedern verbessern. Die Termine, ein Kalender, eine Smartphone-App, Whatsapp und Facebook werden dabei eine Rolle spielen. Wir werden die Dinge, die bisher nur wenig in Anspruch genommen worden sind, auf den Prüfstand stellen. Der Donautaler und die Geschenk-Gutscheine sind ein Erfolgsmodell. Das ist mit dem TUTGutschein für das Parken und Busfahren allerdings nicht der Fall. Wir werden mit den Synergietreffen, dem Neujahrsempfang und den Businesstalks an dem Bewährten festhalten.
Wo sehen Sie noch Potential?
In der Gastronomie. Wir haben noch nicht so viele Gastronomen als Mitglieder. Ich würde mich freuen, wenn wir sie mehr erreichen könnten. Allerdings sind die Arbeitszeiten der Gastronomen der Knackpunkt. Morgens müssen sie einkaufen und abends arbeiten. Da ist es schwierig, ein entsprechendes Programm zu entwickeln, das sie auch nutzen können. Wir haben aber mit Michael Steiger und Steffen Rübelmann zwei Leute, die Ideen und Kontakte haben.
Sie wollen also die Anzahl der Mitglieder weiter steigern?
Wir haben mehr als 200 Mitglieder, und wir sehen das Potential, weitere Mitglieder zu bekommen. Das steht und fällt aber mit der Attraktivität des Vereins. Die Richtung in den vergangenen Jahren war gut, das werden wir weiterführen.
Wie soll die Kommunikation gesteigert werden?
Wir haben eine Projektgruppe mit Irene Kindsvater, Matthias Dorn und Jens-M. Wöhlert gegründet. Sie werden jetzt Fahrt aufnehmen für eine Smartphone-App. Wenn wir auf unserer Facebook-Seite hundert Likes haben, dann wird uns ein Anbieter die App kostenfrei zur Verfügung stellen. Ein weiteres wichtiges Thema wird die Mitgliederverwaltung sein. Darein hat Rolf Sutter bisher viel Zeit investiert. Wir benötigen eine Datenbank, mit der wir unsere Homepage, Facebook und Whatsapp bestücken können. Das wird schon eine Herausforderung werden. Dazu kamen die Mitgliederbefragungen in der Vergangenheit zu kurz. Wir können nur das verarbeiten, was bei uns ankommt. Bisher kamen nur wenige Wünsche bei uns an. Auch hierfür wollen wir die sozialen Netzwerke verstärkt nutzen.
Wie sieht es mit den Veranstaltungen von ProTUT aus?
Der nächste Synergietreff findet bei Maxxdance (21. Juni) statt. Für den Herbst haben wir wegen der Gesundheitstage und dem damit verbundenen verkaufsoffenen Sonntag sowie vielen weiteren Terminen noch keinen Synergietreff festgelegt. Es gibt aber dafür einen heißen Kandidaten. Die Frage wird sein, wie wir es schaffen, dass sich die Mitglieder bei dieser Veranstaltung noch stärker untereinander vernetzen. Der Eventbereich, den Christof Manz federführend betreut, wird mit bewährten Veranstaltungen wie Sommer im Park oder Ausbildungsbörse, die von Gerd Rettkowski begleitet wird, fortgeführt.
Ein Thema ist auch immer die Weihnachtszeit. Die Kritik wird immer laut, dass es in Tuttlingen keinen Weihnachtsmarkt gibt.
Das diskutieren wir auch im Vorstand. Aber die Planung und Veranstaltung sollte eigentlich in städtischer Hand liegen. Wir können den Weihnachtsmarkt beeinflussen, aber nicht organisieren. Auch der Adventstreff der vergangenen beiden Jahre war in der Kritik. Für die Adventsfenster hat Uwe Schwartzkopf viel Aufwand betrieben. Seine Arbeit wurde aber viel zu wenig honoriert.