Die Hoffnung auf schnelles Internet
Wenn mindestens 125 Durchhausener einen Hausanschluss für Glasfaser beantragen, wird das Projekt realisiert
DURCHHAUSEN - Bürgermeister Simon Axt möchte Durchhausen in Sachen Internet zukunftsfähig machen. Weil der dafür nötige Glasfaserausbau für die Gemeinde finanziell nicht zu stemmen ist, versucht er, die Bürger mit ins Boot zu holen. Damit der Plan funktioniert, müssen vor allem gewerbliche Nutzer mitmachen, denn von ihnen hängt die Höhe der Fördergelder ab.
Für Donnerstagabend hatte die Gemeinde Durchhausen zu einer Informationsveranstaltung in Sachen Glasfaserausbau in die Gemeindehalle eingeladen. Bürgermeister Simon Axt hielt ein flammendes Plädoyer für das Vorhaben. „Durchhausen ist nämlich die einzige Gemeinde im weiten Umkreis, die mit einer Versorgung von unter 50 Mbit/s als unterversorgt gilt“, sagte er. Das liege daran, dass die Gemeinden des Landkreises weitestgehend mit Unitymedia und damit mit schnellen Anschlüssen versorgt seien. Nur Durchhausen habe dringenden Nachholbedarf.
Weil der Glasfaserausbau innerhalb der Ortschaft Aufgabe der Gemeinde ist, muss Durchhausen 2,1 Millionen Euro stemmen. Auch wenn rund 700 000 Euro an Landeszuschuss zu erwarten sind, eine zu hohe Summe für die Gemeindekasse. Die Förderhöhe fällt deshalb so gering aus, weil „das Land Baden-Württemberg Glasfaserstrecken bis zu einem Gebäude mit gewerblichem Bedarf mit einem Pauschalbetrag in Höhe von 110,50 Euro pro Laufmeter fördert. Sämtliche Glasfaserstrecken, an denen kein Gebäude mit gewerblichem Bedarf liegt, müssen von den Gemeinden selbst bezahlt werden“, so Axt weiter.
Nicht alles ist finanzierbar
Für die Durchhausener bedeutet dies, dass in allen Straßen der Ausbau nur bis zum letzten teilnehmenden Gewerbetreibenden erfolgt. Häuser, die dahinter liegen, bleiben ohne Anschluss. „Dort müsste die Gemeinde voll selbst bezahlen und das ist leider nicht finanzierbar“, bedauerte Axt.
Grundvoraussetzung dafür, dass der Glasfaserausbau kommen wird, ist die Mindestzahl von 125 verbindlichen Hausanschlüssen. Die Hausbesitzer müssen im Schnitt zwischen 1000 und 2000 Euro dafür bezahlen je nachdem, wie weit ihr Haus von der Grundstücksgrenze entfernt liegt. „Wer den Graben für die Rohre zum eigenen Haus selbst gräbt, der kann Geld sparen“, sagte Axt.
Die Mindestzahl von 125 erklärt Axt damit, dass „das Glasfasernetz so durch die Pacht, die wir vom späteren Betreiber erhalten, finanziert werden soll“. Je mehr Anschlüsse es gibt, desto mehr Pacht fließt.
Das Interesse am schnellen Internet ist in Durchhausen groß. 365 Hausanschlüsse wären aufgrund der Gebäudezahlen möglich. Immerhin 150 Bürger kamen zum Informationsgespräch. „Ich hatte ein gutes Gefühl“, sagte der Bürgermeister im Nachhinein und hofft nun, dass bis zum Stichtag 2. Juni mindestens 125 verbindliche Anmeldungen zusammen kommen.