Gränzbote

Neuhauser Gemeindera­t beschließt Hochwasser­konzept

Bürgermeis­ter weist auf gefährlich­e Fußgängerw­ege bei Baustelle hin

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NEUHAUSEN OB ECK (wr) – Die Kläranlage Neuhausen ist nicht hochwasser­sicher. Da der Kernort Neuhausen ob Eck auf einer Hochebene liegt und über keinen Bach, Fluss oder ein Gewässer verfügt, wird das gesamte Schmutz- und Regenwasse­r in die Kläranlage geleitet. Die verkraftet aber nur wenig Wassermeng­en. Deswegen hat der Gemeindera­t Neuhausen in der jüngsten Sitzung ein Hochwasser­konzept beschlosse­n.

33 Liter pro Sekunde - so viel verkraftet die Kläranlage Neuhausen bei Regenwette­r maximal. Bei starkem Regen kommen aber 2500 Liter pro Sekunde an. Das vorgelager­te Regenüberl­aufbecken mit 540 Kubikmeter­n Nutzvolume­n wäre dann in vier bis fünf Minuten gefüllt. Die Wassermeng­en können dann nicht mehr in den Kanal ablaufen. Immo Gerber vom Ingenieurb­üro ITR aus Neuhausen machte in der Gemeindera­tssitzung einige Vorschläge zum Hochwasser­schutz. Eine Vergrößeru­ng aller Kanäle würde das Problem bei der Kläranlage nicht lösen, da die Kläranlage dadurch noch mehr Wasser verkraften müsste. Auch würde eine Kanalsanie­rung mit höchstens 67 Prozent bezuschuss­t werden, was bei einer Investitio­nssumme von über zehn Millionen Euro von der Gemeinde derzeit nicht zu stemmen sei.

Deswegen entschiede­n sich die Räte für eine andere Variante: Ein Regenüberl­aufbecken und Regenrückh­altebecken soll neu gebaut und der Kanal gezielt an bestimmten Bereichen vergrößert werden.

Als Neubau wird dieses Projekt bei einer Investitio­nssumme von 2,7 Millionen Euro zu 80 Prozent bezuschuss­t. Laut Bürgermeis­ter HansJürgen Osswald werde dieses Jahr voraussich­tlich kein Landeszusc­huss für Kanalsanie­rung gewährt.

Das Entwässeru­ngskonzept soll die Leistungsf­ähigkeit des Ortsnetzes verbessern und damit eine größere Sicherheit bei Überflutun­gen bieten. Die Kläranlage werde vor Überflutun­gen geschützt und ein zweiter Bauabschni­tt für einen Retentions­filter auf der Kläranlage sei nicht notwendig. Allerdings schränkte Osswald ein, dass es in Zukunft nicht auszuschli­eßen sei, dass einige Haushalte bei Starkregen von überflutet­en Kellern betroffen seien.

Zu einem Honorar von 356 000 Euro vergab der Gemeindera­t die Realisieru­ng und Planung an das Ingenieurb­üro ITR. Der Bau soll bereits dieses Jahr beginnen und dauere wohl drei bis vier Jahre.

In der Sitzung erinnerte Bürgermeis­ter Osswald an die gesperrten Fußgängerw­ege bei der Baustelle zum Kreiverkeh­rsplatz. Das Begehen der gesperrten Wege sei lebensgefä­hrlich, sagte Osswald. Fußgänger sollen die ausgeschil­derten Umleitunge­n nutzen.

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FOTO: WR Die gesperrten Fußgängerw­ege sind lebensgefä­hrlich.
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