Aktionärsschützer kritisieren Gehälter von Managern
FRANKFURT (dpa) - Die Bezüge von Topmanagern deutscher Börsenschwergewichte sorgen für Zündstoff auf Hauptversammlungen. „Bei mehreren Dax-Konzernen steht die Abstimmung über das Vergütungssystem für den Vorstand in diesem Jahr auf der Tagesordnung. Das begleiten wir kritisch und stimmen gegebenenfalls mit Nein“, sagte Christiane Hölz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) der Deutschen PresseAgentur. Ein Dorn im Auge sind der DSW vor allem intransparente und unverständliche Vergütungssysteme.
Den Unmut der Aktionärsvertreter bekam bereits der Kosmetikkonzern Beiersdorf bei dem Treffen seiner Anteilseigner im April zu spüren. Die DSW lehnte das System als schwer verständlich ab.
Auch auf der Hauptversammlung des Reifenherstellers Continental stimmte die DSW mit einem Nein. Die Vorstandsbezüge seien erst im Jahr 2014 erhöht worden und das neue System erscheine noch schwerer zu durchschauen als es das bisherige war.
Kritisch sieht die DSW auch die Vorstandsvergütung beim Medienkonzern ProSiebenSat.1. „Die Maximalziele werden nicht erläutert und der Vergütungsbericht ist intransparent“, sagte Hölz.
Generell seien die Berichte in den letzten Jahren sehr komplex geworden, kritisierte die DSW-Landesgeschäftsführerin in Nordrhein-Westfalen. „Die meisten Berichte sind länger, aber nicht besser geworden. Ein Durchschnittsaktionär kann sie kaum noch verstehen.“