Gränzbote

Rollin Heads wirbeln für guten Zweck

Benefizkon­zert bringt rund 8000 Euro für Women for Women

- Von Claudia Steckeler

TUTTLINGEN - Obwohl das Konzert „Rock im Lokschuppe­n“wegen organisato­rischer Versäumnis­se des Vermieters sehr kurzfristi­g in die Angerhalle verlegt werden musste, konnte dies die Stimmung beim Benefizkon­zert nicht beeinträch­tigen: Mehr als 400 Besucher haben den Weg nach Möhringen gefunden und mit der Opener Band Dire Eye, (Schlagzeug Marc Schreiber), den Rollin‘ Heads, (Gitarre Bene Schreiber) und VideoDJ Reini Zepf eine ausgelasse­ne Party zu Gunsten des Vereins „Women For Women“von Chris Schreiber gefeiert. Am Ende sind für den Verein rund 8000 Euro an Spenden eingespiel­t worden.

„Das Geld aus dem Konzert wird in diesem Jahr hauptsächl­ich für den Ankauf von Mais verwendet, denn die Hungersnot hat auch Kenia erreicht“, erklärt Chris Schreiber. Sie berichtet, dass der 90 Kilogramm schwere Sack Mais, von dem eine fünfköpfig­e Familie einen Monat lang ihren Maisbrei kochen kann, im vergangene­n Jahr noch 20 Euro gekostet habe. 2017 liegt der Preis nun bei 45 Euro. „Das können sich viele Familien nicht mehr leisten“, so Chris Schreiber.

Erschweren­d komme hinzu, dass in diesem Jahr noch Parlaments­wahlen seien und der jetzige Präsident Kenyatta alle Maisbestän­de aufkaufe und sie verteile, um so Stimmen für seine Wiederwahl zu bekommen. „Aber nach wie vor steht der Kauf von Kühen zur Unterstütz­ung der Selbstvers­orgung der Frauen im Vordergrun­d. Inzwischen sind es schon mehr als 350 Kühe“, betont sie.

Die eingeschwo­renen Fans der Rollin’-Heads, aber auch zahlreiche neugierige Erstbesuch­er, unterstütz­ten mit ihrer Feierlaune den Verein „Women For Women“jedenfalls gerne: Richtig eingeheizt bekamen sie zu Beginn von den Dire Eye’s, um dann bei dem mitreißend­en Auftritt der Rollin‘ Heads und deren „Wrack’n’Wroll“richtig abzugehen.

Milkau riss das Publikum mit

Bene Schreiber (Gitarre), Harry Brehm am Bass und Riz von Schmitten an den Drums gaben mit so manchen harten, rockigen Riffs den schweißtre­ibenden Rhythmus vor. Allen voran Rhythmus-Gitarrist und Sänger „Kau“, Bernd Milkau, der sich nach einer ersten „Warmlaufph­ase“, sehr zur Freude des Publikums wieder gesanglich und tänzerisch verausgabt­e. Wie ein Wirbelwind bewegte er sich durch das begeistert­e Publikum und animierte dieses zu Tanzeinlag­en und zum Mitsingen.

Der bunte Mix aus eigenen und bekannten Songs, von den Stones, oder den Beatles zum Beispiel, die die Musiker auf der Bühne in ihrer eigenen Version vortrugen, stimmte einfach und riss das feierfreud­ige, Publikum mit. Am Ende wollte dieses die Band überhaupt nicht von der Bühne entlassen. Lautstark, mit tosendem Beifall und Pfiffen wurden weitere Zugaben eingeforde­rt, wobei der Ruf nach „Rock’n’Roll“immer lauter wurde.

Nach drei Zugaben war dann wirklich Schluss und Video-DJ Reini Zepf übernahm mit einer Auswahl von Rock-BlueRays. Aus seiner enormen Sammlung, die hunderte von BlueRays umfasst, traf er den Geschmack des Publikums voll und ganz. Und so wurde zu den auf Großbildle­inwand übertragen­en Bands bis zum vorgegeben­en Ende um 2 Uhr weiter eine fröhliche, ausgelasse­ne Party gefeiert.

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FOTO: CLAUDIA STECKELER Wie ein Wirbelwind rauschte Bernd Milkau über die Bühne und zog das Publikum in seinen Bann.

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