Bunte und harmonische Museumsnacht
Abwechslungsreiches Programm lockt Besucher ins Ifflinger Schloss und „Scharf Eck“
FRIDINGEN – Bei der langen Museumsnacht am vergangenen Samstagabend haben mehr als hundert Interessierte Kunstwerke im Heimatmuseum bestaunt, die Lesung von Jürgen Schütz verfolgt und sich von der stimmungsvollen Musik im Künstlerhaus „Scharf Eck“mitreißen lassen.
Kleiner, aber dafür bunt und vielfältig, zeigte sich die zweite lange Museumsnacht in Fridingen. Im Ifflinger Schloss begrüßte Museumsleiter Armin Heim mehr als 30 Zuhörer, darunter Fridingens Bürgermeister Stefan Waizenegger, und kündigte Jürgen Schütz an, der den Roman „Sigmaringen“von Pierre Assouline vom Französischen ins Deutsche übersetzte und daraus eine rund einstündige Lesung hielt. Der Roman erzählt lokale Geschehnisse während des Zweiten Weltkrieges. „Ich fand die Lesung sehr interessant. Es ist eine spannende Episode unserer Zeitgeschichte“, sagte Heim.
Zudem gab es im Heimatmuseum eine breite Palette von Werken aus der Region rund um Fridingen zu begutachten. Im obersten Stock des Schlosses sahen die Gäste die älteste nachweisbare Fridinger Larve von 1814, genauso ein Narrenkleid von 1856. Ebenso besichtigten sie verschiedenste Donautalbilder, archäologische Funde auf Fridinger Gemarkung und Fundstücke aus den Burgruinen im Oberen Donautal.
Die vielseitige Museumsnacht zeigte im Künstlerhaus „Scharf Eck“seine andere Seite. Dort landete das Trio „Sonja und die Maratongas“einen Volltreffer nach dem anderen. Aus ihrem Repertoire aus schwungvollen Rhythmen brachten sie ihr Publikum von Beginn an in Stimmung.
Musikalische Urlaubsgefühle
Das Herrenberger Musikertrio, das bereits zum vierten Mal in Fridingen gastierte, spielte Coversongs, die eng mit Liebe und Sehnsucht verbunden sind, und kombinierten diese mit Titeln wie „Heißer Sand“, die für das passende Urlaubs-Feeling sorgten. Ein Tango mit „Rote Rosen“, ein Swing mit „Heimweh“oder einfach nur ein Titel mit viel Gefühl wie „Eine Insel aus Träumen geboren“– Sängerin Sonja Schmolz verkörperte jede Nummer ausdrucksstark, dynamisch und elegant zugleich. Viel Beifall und Zugaben waren im vollbesetzten „Scharf Eck“am späten Samstagabend eine Selbstverständlichkeit.
Armin Heim führte während den Pausen das Publikum durch die Räume im oberen Stock des Künstlerhauses – dort wo einst Maler Hans Bucher wohnte. Dessen Werdegang, angefangen vom Kunststudium, über die Rückkehr nach Fridingen, der Übernahme der Wirtschaft „Scharf Eck“bis zur Gründung des Heimatmuseums, erklärte der Museumsleiter und zeigte viele Werke von dem „Maler des Donautals“, der 2002 verstarb.
Mit den Musikern ist uns zur Lesung und Kunstausstellung ein Kontrastprogramm gelungen, das gut angenommen wurde“, freute sich Museumsleiter Armin Heim.