Musikalischer Leckerbissen im Zeichen der Freiheit
Der Musikverein Trachtenkapelle Emmingen begeistert mit seinem Jahreskonzert
EMMINGEN-LIPTINGEN - Der Musikverein Trachtenkapelle Emmingen hat am Samstagabend in der Witthoh-Halle sein begeisterndes Jahreskonzert gegeben. „Freiheit“war das Motto und stand in rund 30 Sprachen auf dem Programmzettel. Dirigent Thorsten Tritschler setzte es mit seinem Orchester perfekt musikalisch um.
„A Sign for Freedom“, ein musikalisches Zeichen für Frieden und Freiheit des österreichischen Komponisten Thomas Asanger war quasi die Titelmelodie. Um diesen Kern baute der Dirigent sein Konzert auf. Das Thema Freiheit sei topaktuell, auch angesichts der weltweiten Flüchtlingsströme. Und es gebe viele gute Stücke, die dazu passten, sagte er nach dem grandiosen Auftakt. Die folgende Ouvertüre „König David“mit den fiktiven Bildern aus dem Leben „des großen Königs“sei nicht etwa „etwas arg Konzertantes“, sondern erinnere mehr an die Musik in Monumentalfilmen.
Schon von seiner Geschichte gehörte auch der teils melancholische Latin Swing „Maraba Blue“des vor der Apartheid geflohenen Südafrikaners Abdullah Ibrahim zum Leitthema. Und es war spannend, wie sich nach scheinbar zögerlichem Beginn das Stück über die einzelnen Register entwickelte. „Game of Thrones“des Deutsch-Iraners Ramin Djawadi rundete den ersten Konzertteil ab.
„Swing und Bigband“sei für ihn „schon ein Thema“, bekannte Dirigent Tritschler. Mit aktuell 59 Musikern hat er dafür gute Voraussetzungen. Vierzig davon sind Frauen, erzählte er zwischendurch – nur bei Tenorhorn, Tuba und Schlagzeug habe er noch „hundertprozent g’standene Männer“. Mit „Big Band Tribute“– von Glenn Miller bis Count Basie – pflegte der Dirigent dann sein Faible, auch zur Freude der älteren Generation unter den begeisterten Zuhörern. Und schob dann einen ganz besonderen Leckerbissen nach: „SaxoPhoning“rückte das Saxophon-Register optisch und vor allem akustisch in den Blickpunkt.
„Was alle gern hören – und spielen“, so der Dirigent, war auch dabei. „Phil Collins Live“, arrangiert für Blasmusik und Petula Clarks „Downtown“rundeten das Konzert ab. Und: „Wir können auch Marsch“, gilt selbstverständlich für die Trachtenkapelle. Zur Ehrung verdienter Musiker (wir berichten noch) war der Marsch „Hoch Badnerland“quasi Pflichtprogramm. Der klassische Schlusspunkt wurde mit einer der Zugaben gesetzt: „Alte Kameraden“, denn „was wäre ein Konzert ohne Marsch?“, hatte Dirigent Tritschler eher rhetorisch gefragt. Und an sein Leitthema „Freiheit““hatte er auch noch erinnert. Mit Udo Lindenbergs „Hinterm Horizont“, auch einer Hymne an die Liebe.
Natürlich hatte es den Prolog mit der Jugend gegeben, und „die Freude am Musizieren ist unverkennbar“, wurde angemerkt. Es war wirklich eine ganz besondere Art „Leistungsschau“: Petra Zimmermann präsentierte ihre vier Flötengruppen. Und Nachwuchsarbeit ist Chefsache. Vorsitzender Joachim Leiber stellte die Zöglinge und die Jugendkapelle vor. Von „Swinging Youngsters“bis zum Konzertmarsch reichte das Repertoire.