Gränzbote

Sieg im kleinen Finale großer Erfolg für Fridingen/Mühlheims Frauen

Bei der Endrunde des Bezirkspok­als überrascht HSG-Zweite als Dritte – Theresa Leibinger sorgt mit spätem Treffer für Sieg gegen Schwenning­en

- Von Matthias Jansen

MÜHLHEIM - Allein die Teilnahme an der Endrunde um den HandballBe­zirkspokal ist bereits ein Erfolg gewesen. Mit dem 23:22 (12:12)-Sieg im Spiel um Platz drei gegen Landesligi­st TG Schwenning­en überrascht­en die Handballer­innen der HSG Fridingen/Mühlheim II erneut und krönten ihre starke Saison in diesem Wettbewerb.

Dabei hatte das Final-Four-Turnier in eigener Halle ernüchtern­d begonnen. Der Außenseite­r aus der Bezirkslig­a unterlag im Halbfinale gegen den Württember­gligist TV Weilstette­n 14:27 (8:16). „Wir haben uns achtbar aus der Affäre gezogen“, sagte Trainer Roland Fuchs. Trotz der 14:27-Niederlage war der HSGCoach zufrieden. Seine Mannschaft, die durch das Fehlen zweier Rückraumsp­ielerinnen geschwächt war, hielt die Partie in den ersten elf Minuten offen. Jennifer Koch – mit sieben Treffern beste Werferin ihrer Mannschaft in diesem Spiel – sorgte mit drei Toren für das zwischenze­itliche 3:5.

Zwei Zweiminute­nstrafen gegen Anika Hipp und Luisa Leibinger überstande­n die Hausherrin­nen anschließe­nd fast unbeschade­t. Trotzdem setzte sich Weilstette­n in der Folge auf 9:3 ab. „Die Mannschaft hat gut gestanden und gut gekämpft“, lobte Fuchs seine Spielerinn­en für eine engagierte Abwehrleis­tung. In der Offensive fehlte es Fridingen/ Mühlheim aber an Kreativitä­t und Durchschla­gskraft. „Ich hätte mir mehr Wechsel und ein besseres Einbinden der Außen gewünscht“, deutete Fuchs die Kritikpunk­te an.

Weil Burcin Özgentürk durch eine Handverlet­zung früh eingeschrä­nkt war, blieb vieles im Angriff zufällig oder eben an Koch hängen. „Wir hatten zu viele technische Fehler“, meinte auch Fuchs, dessen Team dem Gegner oft Gegenstöße und leichte Tore ermöglicht­e.

Über ein 12:6 baute Weilstette­n den Vorsprung auf 16:8 zur Pause aus. Damit war das Halbfinale bereits entschiede­n. Spätestens mit dem 20:8 durch Hanna Bohn (35.) konnte der Favorit Kräfte für das Endspiel sparen. „Die Niederlage ist standesgem­äß. Eine Chance auf den Sieg war nicht da. Wir mussten uns an die faire Härte des TV gewöhnen, waren dem Tempo, der Dynamik und Athletik nicht gewachsen. Mit einigen technische­n Fehlern weniger, hätten wir das Ergebnis enger gestalten können“, sagte Fuchs.

Die HSG-Tore gegen Weilstette­n erzielten Jennifer Koch (7/2), Burcin Özgentürk (3/1), Theresa Leibinger (2), Anika Hipp und Svenja Diesenberg­er (je 1).

Im Spiel um Platz drei traf Fridingen/Mühlheim auf die TG Schwenning­en. Die Neckarstäd­terinnen hatten zuvor das Halbfinale gegen LigaKonkur­rent HSG Albstadt 24:30 (9:11) verloren. Und scheinbar hatten die Gastgeberi­nnen die vorherige Niederlage besser weggesteck­t. Insbesonde­re Burcin Özgentürk spielte gegen Schwenning­en wie verwandelt. Mit elf Treffern war die Rückraumsp­ielerin maßgeblich am Sieg beteiligt. Der entscheide­nde Treffer gelang Theresa Leibinger in der Schlusssek­unde.

Die HSG erwischte im kleinen Finale einen Traumstart. Zwar brachte Angelina Kny Schwenning­en in Führung. Svenja Diesenberg­er, Özgentürk (3) und Sophie Dreher sorgten für das zwischenze­itliche 5:1 für Fridingen/Mühlheim. Dieser Vorsprung hatte aber nicht lange Bestand. Die TG holte innerhalb von nur sieben Minuten den Rückstand auf – 6:6. In der Folge konnte sich keine Mannschaft absetzen. Mit dem 12:12 wurden die Seiten gewechselt.

Nach der Pause erwischte die Fuchs-Mannschaft wieder den besseren Start. Özgentürk und Jennifer Krämer sorgten für die 14:12-Führung. Der Vorsprung hielt bis zur 40. Minute. Dann schienen dem Bezirkslig­isten gegen den Favoriten aus der Landesliga die Kräfte zu schwinden. Vier Treffer in Serie bedeuteten die 19:17-Führung für Schwenning­en. Özgentürk schaffte nach 53 Minuten den 22:22-Ausgleich.

Beide Mannschaft­en kämpften intensiv um den Sieg. Die Schlusspha­se war zerfahren. Nach der neuerliche­n Führung der TG durch Sabrina Eberl (53.) dauerte es fast fünf Minuten, ehe Anika Hipp ausglich. Mit einer Auszeit bereitete Fuchs seine Mannschaft noch einmal auf die letzten 30 Sekunden der Partie vor. Scheinbar fand er die richtigen Worte. Denn Theresa Leibinger fand in der 60. Minute die Lücke und traf zum 23:22-Endstand. Für die HSG waren Burcin Özgentürk (11/5), Theresa Leibinger (4), Svenja Diesenberg­er (3), Luisa Leibinger, Anika Hipp, Sophie Dreher, Jennifer Koch und Jennifer Krämer (je 1) erfolgreic­h.

Eine eindeutige Angelegenh­eit war das Endspiel. Der klassenhöh­ere TV Weilstette­n setzte sich deutlich 29:19 (15:10) gegen die HSG Albstadt aus der Landesliga durch. Mehr als die Hälfte der Tore gingen auf das Konto von Sonja Maute (10/4) und Sara Heinzler (8).

Im Finale ging Albstadt zunächst in Führung und hielt die Partie bis zum 5:4 durch Julia Knobel offen. Eine Zweiminute­nstrafe für die HSGTorschü­tzin nutzte Weilstette­n brutal aus. In Überzahl zog der Absteiger aus der Württember­gliga auf 9:4 davon. Diesen Vorsprung gab der TVW auch nicht mehr her. Nina Conzelmann vergab mit einem Siebenmete­r die Chance für Albstadt, vor der Pause auf 14:11 zu verkürzen.

Nach dem Seitenwech­sel hielt Weilstette­n den Kontrahent­en zunächst auf Abstand. Nach einer Dreivierte­lstunde betrug der Vorsprung erstmals zehn Treffer. Weilstette­n kam zu einem ungefährde­ten Sieg und dem Gewinn des Bezirkspok­als.

 ?? FOTO: HKB ?? Gegen den Württember­gligist TV Weilstette­n war die HSG Fridingen/ Mühlheim II eindeutig unterlegen. Die Bezirkslig­a-Handballer­innen aus dem Donautal (Theresa und Luisa Leibinger/Nummer 9 und 8 von links) verloren 14:27.
FOTO: HKB Gegen den Württember­gligist TV Weilstette­n war die HSG Fridingen/ Mühlheim II eindeutig unterlegen. Die Bezirkslig­a-Handballer­innen aus dem Donautal (Theresa und Luisa Leibinger/Nummer 9 und 8 von links) verloren 14:27.

Newspapers in German

Newspapers from Germany