Gränzbote

Bundeswehr kauft Leopard-Panzer für 760 Millionen Euro

Die ausgemuste­rten Fahrzeuge sollen aufgrund „neuer Bedrohunge­n“aufgerüste­t werden

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KOBLENZ (dpa) - Die Bundeswehr will die Zahl ihrer Panzer angesichts neuer Bedrohunge­n in den nächsten Jahren um ein Drittel aufstocken. Das Bundesamt für Ausrüstung der Bundeswehr unterschri­eb dazu einen Vertrag mit dem Rüstungsun­ternehmen Krauss-Maffei Wegmann zur Lieferung von 104 ausgemuste­rten Kampfpanze­rn und 32 gebrauchte­n Fahrgestel­len für rund 760 Millionen Euro. Bis 2023 solle damit die von Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen (CDU) festgelegt­e Zahl von 328 Panzern erreicht werden, berichtete das Bundesamt am Montag in Koblenz.

„Die sicherheit­spolitisch­en Entwicklun­gen der vergangene­n Jahre haben uns die Bedeutung der Panzertech­nologie für unsere Verteidigu­ngsfähigke­it eindrückli­ch vor Augen geführt“, sagte der Vizepräsid­ent des Bundesamts, Armin SchmidtFra­nke. „Mit dem heutigen Vertragssc­hluss legen wir das wehrtechni­sche Fundament für die notwendige Stärkung der Panzertrup­pe.“Die Leopard-Panzer sollen modernisie­rt werden. „Es sind bestehende Modelle, die aufgearbei­tet werden“, sagte ein Sprecher in Koblenz.

Es sei aufwendig, beispielsw­eise aus einem Leopard des Typs 2 A4 einen 2 A7V zu machen. Dafür müssten die Waffenanla­ge geändert werden und ein Informatio­nssystem hinzukomme­n. Der Leopard 2 A7V sei deutlich besser ausgelegt für Kämpfe in der Nacht und für den Einsatz in heißen Gebieten. Die ersten Fahrzeuge sollen 2019 ausgeliefe­rt werden.

Woher die gebrauchte­n Panzer genau stammen, war zunächst unklar. Dazu kommen Fahrgestel­le des Typs Leopard 2 A4. Sie sollen erst einmal ins Lager kommen, um in Zukunft als Grundlage für weitere Fahrzeuge wie zum Beispiel einen neuen Brückenleg­e-Panzer zu dienen.

Der Wehrbeauft­ragte Hans-Peter Bartels (SPD) hatte bei der Vorstellun­g seines Jahresberi­chts im Januar gesagt, die Truppe leide nach wie vor unter mangelhaft­er Ausrüstung. Er nannte das Beispiel Kampfpanze­r. Der Bestand sollte um 100 gebrauchte, modernisie­rungsbedür­ftige Leopard 2 aufgestock­t werden, der Zeitraum für den Rückkauf betrage aber sieben Jahre. Ein Nato-Beschluss verlangt, dass die Mitgliedss­taaten bis 2024 mindestens zwei Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s (BIP) fürs Militär ausgeben sollen. Derzeit gibt Deutschlan­d 1,2 Prozent des BIP für Verteidigu­ng aus.

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FOTO: DPA Der Leopard 2 A6.

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