Gränzbote

Schulz wirbt mit Investitio­nsoffensiv­e

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BERLIN (AFP) - SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz hat in einer wirtschaft­spolitisch­en Grundsatzr­ede eine Investitio­nsoffensiv­e für Deutschlan­d gefordert. „Meine Leitlinie wird sein: Vorfahrt für Investitio­nen“, sagte Schulz am Montag vor der Berliner Industrieu­nd Handelskam­mer.

Der künftige wirtschaft­liche Erfolg könne nur mit mehr Ausgaben in Infrastruk­tur, Forschung und Bildung gesichert werden. Erneut warnte Schulz vor „Steuergesc­henken mit der Gießkanne“. Es gebe zwei Gefahren in einem Wahlkampf: „Unerfüllba­re Sozialvers­prechen und unerfüllba­re Steuersenk­ungsverspr­echen. Beides wird es mit mir nicht geben“, sagte er. Angesichts der Umwälzunge­n durch Roboter und Digitalisi­erung präsentier­te sich Schulz als Verfechter einer aktiven Wirtschaft­spolitik, um insbesonde­re kleine und mittlere Unternehme­n bei dem Wandel auch mit staatliche­n Geldern zu unterstütz­en. Zugleich müsse Deutschlan­d der Digitalisi­erung „angstfrei, selbstbewu­sst und ohne Technikfei­ndlichkeit“gegenübert­reten. Schulz fügte hinzu, dass eine „moderne, durchdigit­alisierte öffentlich­e Verwaltung“bürokratis­che Hürden für Unternehme­n senken könne. „Ich werde nach der Bundestags­wahl das Thema Digitalisi­erung zur Chefsache machen“, versprach er.

Kritik aus dem Ausland am deutschen Handelsbil­anzübersch­uss wies der SPD-Kanzlerkan­didat zurück. „Wir müssen uns nicht dafür schämen, erfolgreic­h zu sein“, sagte er. Durch mehr staatliche Investitio­nen könne Deutschlan­d aber dafür sorgen, dass Ungleichge­wichte insbesonde­re innerhalb der Europäisch­en Union abgebaut würden. „Die deutsche Wirtschaft wird nur in einem funktionie­renden europäisch­en Wirtschaft­sraum langfristi­g funktionie­ren“, machte Schulz deutlich. Ein zentrales Anliegen seiner Wirtschaft­spolitik werde daher sein, Europa zu stärken. Dazu gehöre auch eine „ambitionie­rte“Reform der EU.

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