Gränzbote

Bund steigt bei Philharmon­ikern ein

7,5 Millionen Euro Zuschuss für das Spitzenorc­hester

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BERLIN (dpa) - Drei Anläufe waren nötig, aber jetzt ist es soweit. Der Bund wird künftig bei den weltberühm­ten Berliner Philharmon­ikern mit den Ton angeben. 7,5 Millionen Euro aus der Bundeskass­e sollen von 2018 an dauerhaft an das Spitzenorc­hester fließen – etwa ein Drittel der Förderung, die bisher allein das Land Berlin stemmte. „Von der Strahlkraf­t der Hauptstadt profitiert das ganze Land. Was hier kulturell gelingt, kommt auch dem ganzen Land zugute“, sagte Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU) am Montag bei der Unterzeich­nung des neuen Hauptstadt­finanzieru­ngsvertrag­s.

Fast zwei Jahre war um die Vereinbaru­ng gerungen worden. Sie regelt, wie viel Geld Berlin für die Erfüllung von besonderen Hauptstadt­aufgaben bekommt. Der jetzige Zehn-Jahresvert­rag läuft Ende 2017 aus. Mit dem Wunsch nach einem Einstieg bei den Philharmon­ikern hatte Grütters schon früh für Wirbel gesorgt.

Nun also ein Kompromiss. Neben dem Bundeszusc­huss für die hochgelobt­en Philharmon­iker gibt es zehn Millionen Euro für die Opernstift­ung, das gemeinsame Dach der drei Berliner Opernhäuse­r. Freilich: Das Geld kommt keineswegs ungeschmäl­ert der Kunst zugute. Erstes Ziel ist, die klamme Hauptstadt finanziell zu entlasten. Für die Philharmon­iker allerdings gibt es eine Sonderklau­sel. Mindestens drei Millionen Euro des zusätzlich­en Geldsegens sollen direkt bei ihnen ankommen, weitere 500 000 Euro gehen an die Akademie zur Ausbildung von Nachwuchs. Dafür beanspruch­t der Bund einen Sitz im Stiftungsr­at des Orchesters.

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