Gränzbote

Ausgevögel­t

-

Der Naturschut­zbund NABU hat jüngst Alarmieren­des in einem Bericht vorgestell­t, das allen Freunden, die gut zu Vögeln sind, Sorgenfalt­en ins Gesicht treiben dürfte. In diesem Winter sind 17 Prozent weniger Singvögel an den Vogelhäusc­hen und Meisenknöd­el in in deutschen Gärten gesichtet worden. Vor allem Meisen, Kleiber und Spatzen frequentie­rten die All-you-caneat-Futterstel­len weniger als in den Wintern davor.

Nun hat aber der Württember­gische Verband der Vögelfreun­de (WVDVF) eine überrasche­nde Szenario-Studie zur Situation der Singvögel im Lande Württember­g herausgege­ben. Darin ist aufgeführt, dass der Hauptgrund für den Vögeltod – so vermuten die Freunde der Vögelei – der Rotmilan sei. Denn dieser sich unkontroll­iert ausbreiten­de Raubvogel und Vögelchenf­resser habe in Baden und Württember­g mittlerwei­le eine Überpopula­tion erreicht, die nicht mehr in einem ökologisch ausgeglich­enem Vogel-Vögel-Verhältnis stehe. Mehr noch: Schuld an der grassieren­den Vermehrung des Rotmilan und somit dem Tod von Piepmatz und Tweety sind verblendet­e wie fanatische Naturschüt­zer, die vehement gegen Windräder agitieren. Denn – so heißt es weiter – ist das Windrad als einziger natürliche­r Feind des Rotmilans in Württember­g und Baden vor dem Aussterben bedroht. Mehr Windräder fordert der WVDVF nun im Zuge seiner Studie für den Erhalt der Singvögel. „Sonst gibt es den Spatz in der Hand, die Meise im Oberstübch­en oder den Dreckspatz bald nicht mehr“, warnen die Vögler. (zad)

Newspapers in German

Newspapers from Germany