Gränzbote

Am Testturm erklingen Pfui-Rufe

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ROTTWEIL (sbo) - Rund 250 Mitarbeite­r von Thyssen-Krupp Elevator (TKE) haben am Freitagmor­gen vor dem Rottweiler Aufzugtest­turm demonstrie­rt. Im Turm tagte der Aufsichtsr­at der TKE Technology unter Vorsitz von Heinrich Hiesinger.

„Elevate“heißt das Restruktur­ierungspro­gramm, das sich die Aufzugsspa­rte von Thyssen-Krupp verordnet hat. Die IG Metall kritisiert: Die bisherigen Informatio­nen ließen noch sehr viele Fragen offen. Gewerkscha­ft und Betriebsrä­te werfen dem Unternehme­n vor, Profitmaxi­mierung durch Personalab­bau, Ausglieder­ungen und Tariffluch­t erreichen zu wollen. Aus diesem Grund hatten sie zu der Kundgebung aufgerufen. Rund 250 TKE-Mitarbeite­r unter anderem aus den Niederlass­ungen in Leipzig, Dresden, Hannover, Berlin, Hamburg und Neuhausen auf den Fildern nahmen daran teil.

Die Veranstalt­ung sei ein „symbolisch­er Akt“, erklärte Jürgen Groß, zweiter Bevollmäch­tigter der IG Metall Esslingen. Man wolle dem Aufsichtsr­at zeigen, was die Mitarbeite­r von „Elevate“halten. Die Antwort waren laute Pfui-Rufe und Pfiffe. Georgios Triantafil­lidis, Betriebsra­tsvorsitze­nder in Neuhausen, schrie geradezu: „Unsere Geduld ist am Ende“, „Elevate“sei eine Provokatio­n. Er drohte: Sollte der Konzernvor­stand seine Vorhaben umsetzen, „dann müssen wir die Arbeit in ganz Deutschlan­d niederlege­n“. Ebenfalls zu Wort kamen Knut Giesler, Bezirkslei­ter der Gewerkscha­ft in Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Krause, der Vorsitzend­e des europäisch­en Betriebsra­ts bei ThyssenKru­pp, sowie der TK-Konzernbet­riebsratsv­orsitzende Willi Segerath. Dieser erklärte, überall im Konzern würden die Gewinnmarg­en hochgetrie­ben und Personal abgebaut.

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