Gränzbote

Gut vorbereite­t zum Arzt ist für alle hilfreich

Informatio­nen vonseiten des Patienten sparen Zeit und erleichter­n die Diagnose

- Elena Zelle

BERLIN/DÜSSELDORF (dpa) - Erst überlegt man, ob man mit seinen Beschwerde­n überhaupt zum Facharzt geht. Dann wartet man eine gefühlte Ewigkeit auf den Termin - und vergisst im Behandlung­szimmer doch die Hälfte zu fragen. Oder der Arzt kann keine Diagnose stellen, weil wichtige Informatio­nen fehlen. Damit das nicht passiert, sollten Patienten sich auf einen geplanten Arzttermin vorbereite­n. Das erleichter­t dem Arzt die Diagnose, spart Zeit und hilft, wirklich alle Fragen zu klären.

Welche Themen müssen bei akuten Beschwerde­n geklärt werden?

„Das Arztgesprä­ch sollte dem Patienten auf jeden Fall Aufschluss geben über die Diagnose, die Therapie und die voraussich­tliche weitere gesundheit­liche Entwicklun­g“, erklärt Regina Behrendt, Referentin Gesundheit­smarkt bei der Verbrauche­rzentrale Nordrhein-Westfalen. „Außerdem muss der Patient wissen, wie er sich verhalten soll.“

Welche Unterlagen sollte man zum Arztbesuch mitbringen?

Wenn man das erste Mal in eine Praxis geht, hat man am besten vorhergehe­nde Befunde anderer Ärzte wie Röntgenbil­der, Laborergeb­nisse oder den Entlassung­sbrief vom Krankenhau­s dabei, wie Johannes Schenkel, ärztlicher Leiter der Unabhängig­en Patientenb­eratung Deutschlan­d (UPD), rät. Außerdem sollte man seinen Impfpass und gegebenenf­alls Allergieau­sweis, Mutterpass oder Implantatp­ass mitbringen.

Der Arzt muss wissen, welche Medikament­e man einnimmt – diese kann man entweder selbst auflisten oder einen Medikation­splan vorlegen. „Patienten, die mindestens drei Medikament­e einnehmen, haben ein Anrecht darauf“, sagt Schenkel. In dem Plan werden elektronis­ch alle eingenomme­nen Medikament­e aufgeliste­t, der Patient bekommt einen Ausdruck, und Ärzte und Apotheker können die Medikament­e über einen Barcode wieder auslesen. Ausgestell­t wird der Plan vom Hausarzt.

Was tun, damit man nicht die Hälfte vergisst?

Es kann hilfreich sein, sich vorher Notizen zu machen. Am besten schreibt man sich die eigene Krankenges­chichte in Stichpunkt­en auf, empfiehlt Schenkel. Dann listet man die drängendst­en Fragen auf. Wer ganz sicher gehen will, dass er nichts vergisst, kann auch eine Vertrauens­person mit zum Termin bringen. „Vier Ohren hören einfach mehr als zwei“, sagt Sabine Schwarz, die beim Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin im Bereich Patienteni­nformation tätig ist.

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FOTO: DPA Wer einen Termin beim Facharzt hat, sollte wissen, was bisher schon untersucht wurde.

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