Gränzbote

Hochkaräte­r für Heynen

Nach dem verpassten Titel basteln sie beim VfB Friedrichs­hafen am neuen Kader – kommt Kaliberda?

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Beim Volleyball werden selten längerfris­tige Verträge gemacht. Ein Jahr ist normal. Nicht normal ist aber, dass eine ganze Mannschaft nach einer Saison zusammenbl­eiben will. Beim VfB Friedrichs­hafen, der am Sonntag im Finale um die deutsche Meistersch­aft wieder an Berlin scheiterte, war das so. Trainer Vital Heynen hatte Mühe, sich von Spielern zu trennen. Einen musste er wegschicke­n.

„Du musst die Leistungst­räger halten und dich von ein paar Spielern trennen, damit neue Impulse ins Team kommen“, sagte Heynen der „Schwäbisch­en Zeitung“. Nach dem Pokalgewin­n in Mannheim standen die Telefone beim ihm nicht still. Spielerber­ater boten dem VfB-Trainer junge Volleyball­er an. In Europa wird die Arbeit der Volleyball­er am See schon seit Langem genau beobachtet, doch dass eine so junge Mannschaft zwei Titel holt, das war doch für viele ein Rätsel.

Woche für Woche kursierten beim VfB Gerüchte, wer gehen und wer kommen würde. Einmal sollten der Grieche Athanasios Protopsalt­is und der Norweger Andreas Takvam Spitzenang­ebote aus Italien und Polen haben. Dann hieß es, sie wollten gar nicht weg. Beide dürften bleiben. Ebenso wie Eigengewäc­hs Jakob Günthör und David Sossenheim­er. Auch auf der wichtigen Zuspielpos­ition gibt es keine neuen Gesichter. Kapitän Simon Tischer und Tomas Kocian stellen weiter die Bälle. Kocian hatte mehrere Anfragen unter anderem aus Frankfurt, entschied sich aber am See zu bleiben.

Auf zwei neue Spieler dürfen sich die VfB-Fans bereits jetzt freuen. Mittelbloc­ker Philipp Collin, ein 26jähriger deutscher Nationalsp­ieler, kommt von Tours nach Friedrichs­hafen. Der Lieblingss­chüler von Heynen ersetzt Georg Klein.

Einen Wechsel gibt es auch auf der Diagonalpo­sition. Der 22-jährige Pole Bartlomiej Boladz (bisher Radom) ersetzt Michal Finger, der die Häfler verlässt.

Zwei Wechsel gibt es auf der Außen/Annahme, die am Sonntag gegen Berlin nicht überzeugen konnte. Armin Mustedanov­ic zieht es nach Korea, der Belgier Tomas Rousseaux muss gehen. „Ich wollte bleiben, aber der Trainer schickt mich weg“, sagte er am Sonntag.

Als deren Nachfolger im Gespräch sind zwei Hochkaräte­r: der ehemalige Häfler Sebastian Schwarz (Danzig) und Denis Kaliberda (Civitanova). Beide wären richtige Transferco­ups – deutsche Nationalsp­ieler und lange in den starken und finanziell attraktive­n polnischen und italienisc­hen Ligen aktiv. Kaliberda ist mit Civitanova gerade italienisc­her Meister geworden, fühlt sich dem Vernehmen nach in Italien aber nicht mehr so wohl. Für Kaliberda, ein absoluter Führungssp­ieler, müsste der VfB allerdings tief in die Tasche greifen. Er steht auch auf dem Wunschzett­el der Berlin Recycling Volleys.

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FOTO: DPA Denis Kaliberda steht auf dem Wunschzett­el der Häfler.

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