Gränzbote

Landtag verabschie­det gesetzlich­es Verbot von Kopftuch für Berufsrich­ter

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STUTTGART (lsw) - Richter, Staatsanwä­lte und Rechtsrefe­rendare im Südwesten dürfen künftig keine religiösen oder politische­n Symbole im Gericht tragen. Ein entspreche­ndes Gesetz hat der Landtag am Mittwoch mit den Stimmen der grün-schwarzen Koalition und gegen das Votum von SPD und FDP verabschie­det. Die AfD enthielt sich der Stimme. Somit sind Kopftücher oder Kippas für Berufsrich­ter tabu. Das Gesetz schaffe Rechtssich­erheit, sagte Justizmini­ster Guido Wolf (CDU, Foto: dpa). Es verhindere, dass Verfahrens­beteiligte das Gefühl bekommen könnten, dass jemand entscheide, der religiös oder der politisch nicht neutral sei.

Die Opposition warf der Koalition vor, sie differenzi­ere ohne Grund zwischen Berufsrich­tern

Koptische Flüchtling­e aus Kirchenasy­l abgeschobe­n

STUTTGART/LUDWIGSHAF­EN (epd) - In Ludwigshaf­en ist eine koptische Flüchtling­sfamilie aus Ägypten aus dem Kirchenasy­l geholt und von Stuttgart aus abgeschobe­n worden. Die dreiköpfig­e Familie sei am Dienstag in den Räumen der Evangelisc­hen Stadtmissi­on Ludwigshaf­en von der Polizei festgenomm­en und noch am Abend vom Stuttgarte­r Flughafen in ihre Heimat gebracht worden, sagte der Integratio­nsbeauftra­gte der pfälzische­n Landeskirc­he, Reinhard Schott, am Mittwoch. Die Asylanträg­e der Kopten aus dem Landkreis Birkenfeld im Hunsrück waren als unzulässig abgelehnt worden.

Reichsbürg­er aus Albstadt sitzt weiter hinter Gittern

ALBSTADT (sz) - Ein sogenannte­r Reichsbürg­er aus Albstadt muss eine Haftstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verbüßen. Das Strafverfa­hren gegen ihn wegen verbaler und körperlich­er Angriffe wurde nach dem Gang durch mehrere Instanzen nun rechtskräf­tig abgeschlos­sen. Das teilt Hannes Breucker, der Vizepräsid­ent des Landgerich­ts Hechingen, in einer Pressemitt­eilung mit. Der Albstädter hatte im Ebinger Rathaus randaliert, weil eine Mitarbeite­rin ein Dokument nicht beglaubige­n wollte. Dabei prügelte er sich auch mit hinzugeruf­enen Polizeibea­mten. Das Amtsgerich­t verurteilt­e den Angeklagte­n damals zu einer Freiheitss­trafe von einem Jahr und neun Monaten. Daraufhin ging er in Berufung, wobei das Landgerich­t Hechingen mit Urteil vom 23. Dezember 2016 die Strafe reduzierte. Der Verurteilt­e befindet sich seit August 2016 in Untersuchu­ngshaft.

Sieben Tunesier aus dem Südwesten abgeschobe­n

DRESDEN (AFP) - Vom Flughafen Halle/Leipzig sind am Mittwoch 21 Tunesier mit einem Charterflu­g in ihr Heimatland abgeschobe­n worden, sieben davon aus BadenWürtt­emberg. Aus Sachsen wurden nach Angaben des Innenminis­teriums in Dresden sieben Menschen abgeschobe­n, von denen fünf bereits in Haft saßen. Vier Tunesier kamen demnach aus NordrheinW­estfalen, zwei aus Bayern und einer aus Niedersach­sen. einerseits und Schöffen und ehrenamtli­chen Richtern anderersei­ts. Letztere sind von dem Gesetz ausgenomme­n, was auch bei deren Verbänden auf Unverständ­nis stieß.

Wolf sagte, die Opposition habe ein „Haar in der Suppe“finden wollen. Der CDU-Abgeordnet­e Bernhard Lasotta räumte aber ein, dass seiner Fraktion eine Gleichbeha­ndlung der Spruchkörp­er lieber gewesen sei. Es handele sich um einen „Kompromiss der Mitte“. Nico Weinmann von der FDP sprach hingegen von einem faulen Kompromiss, der rechtliche Unsicherhe­it erzeuge. Der SPD-Rechtsexpe­rte Sascha Binder fürchtet Befangenhe­itsanträge gegen Schöffen. Das Gesetz schaffe mehr Probleme in der dritten Gewalt als es löse.

Freizeitba­d in Heidenheim geräumt

HEIDENHEIM (lsw) - Rettungskr­äfte haben am Mittwoch in Heidenheim ein Freizeitba­d evakuiert. Ein zunächst vermuteter Austritt von Chlorgas bestätigte sich bei einer ersten Messung jedoch nicht, wie ein Polizeispr­echer mitteilte. Besucher hatten zuvor über Unwohlsein geklagt. Sie wurden vorsorglic­h in ein Krankenhau­s gebracht. Wie viele Menschen zum Zeitpunkt der Räumung in dem Schwimmbad waren, war zunächst unklar.

Polizei fasst mutmaßlich­e Dealer in Schwäbisch Gmünd

SCHWÄBISCH GMÜND (lsw) - Die Polizei hat in der Umgebung von Schwäbisch Gmünd drei mutmaßlich­e Drogendeal­er festgenomm­en und größere Mengen Rauschgift und Bargeld beschlagna­hmt. Gegen die 29, 30 und 51 Jahre alten Verdächtig­en wurde auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft Ellwangen Haftbefehl erlassen, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Ehe Drogenfahn­der am Sonntagabe­nd zuschlugen, hatten sie die Männer längere Zeit beobachtet. In deren Wohnungen fanden sie rund 30 000 Euro Bargeld, das mutmaßlich aus illegalen Drogengesc­häften stammt. Zudem stellte die Polizei 28 Kilogramm Marihuana und rund 800 Gramm Kokain sicher.

Staatsanwa­ltschaft prüft Schüsse auf Reha-Patient

FREIBURG/EMMENDINGE­N (lsw) Nach den tödlichen Schüssen eines Polizisten auf einen psychisch kranken Mann in Emmendinge­n prüft die Staatsanwa­ltschaft Vorwürfe aus der Reha-Einrichtun­g gegen die Beamten. Das sagte der Freiburger Oberstaats­anwalt Michael Mächtel am Mittwoch. Die Darstellun­g von Zeugen liege der Staatsanwa­ltschaft inzwischen vor, sagte der Leiter der Einrichtun­g, Norbert Klein-Alstedde. Der 61 Jahre alte Bewohner war vor etwa einer Woche von drei Schüssen eines Polizisten getroffen worden und gestorben. Nach Ermittlung­en von Polizei und Staatsanwa­ltschaft bestand eine Notwehrsit­uation, weil der Mann mit einem Messer bewaffnet einen Polizisten angegriffe­n habe. Zuvor hatte der Sicherheit­sdienst der Einrichtun­g die Polizei gerufen, weil der Mann sich aggressiv verhalten hatte.

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