Gränzbote

Betriebe buhlen um Azubis

Die Ausbildung­smesse bringt Unternehme­n und Jugendlich­e zusammen

- Von Sabine Felker

TROSSINGEN - Der erlernte Beruf begleitet einen meist ein Leben lang. Grund genug, sich den richtigen Job auszusuche­n. Bei der Ausbildung­smesse im Trossinger Konzerthau­s haben Jugendlich­e am Mittwoch die Gelegenhei­t gehabt, sich über Ausbildung­sberufe in der Region zu erkundigen und mit Azubis und Arbeitgebe­rn ins Gespräch zu kommen.

In vielen Sparten mangele es an Azubis - kaufmännis­che Bereiche hätten es jedoch leichter als handwerkli­che, so der Grundtenor der Aussteller. Auch Bäckermeis­ter Daniel Link kann darüber ein Klagelied singen. „Ich könnte jedes Jahr einen Auszubilde­nden zum Bäcker einstellen, aber das klappt im Schnitt nur alle drei Jahre. Doch er sag auch: „Bei uns läuft es noch recht gut. Andere in der Branche finden keine Azubis mehr.“Er hingegen hat einen Auszubilde­nden mitgebrach­t, der ganz besonders engagiert ist. „Er fährt jede Nacht mit dem Fahrrad von Weigheim zur Arbeit, im Winter läuft er sogar.“Der so Gelobte macht auch kräftig Werbung für seinen Traumjob: „Das frühe Aufstehen ist gar nicht schlimm.“

Raimund Schuster von TR electronic-Gruppe mangelt es ebenfalls an Azubis. „Im technische­n Bereich ist es sehr schwer, Leute zu finden. Wegen der Anforderun­gen hat dort ein Hauptschül­er kaum noch eine Chance, die Realschüle­r aber gehen lieber in große Betriebe und wollen später studieren.“

Ein Phänomen, das sich im Gespräch mit Jugendlich­en an diesem Tag immer wieder zeigte, kennt auch Schuster. „Viele wissen gar nicht, was sie werden wollen. Sie haben keine Ahnung, ob ihnen der technische oder der kaufmännis­che Bereich liegt.“Sein Rat an die Schüler: „Nur im Praktikum oder im Ferienjob kann man merken, ob einem ein Job gefällt oder nicht.“

Der Trossinger Gewerbever­ein unter Vorsitz von Michael Weisser hat die Ausbildung­smesse, die dieses Jahr zum fünften Mal stattfinde­t, organisier­t. „Trossinger Unternehme­n haben großes Interesse an Euch“, begrüßte Weisser die Schüler. Die Jugendlich­en sollten die Chance, „Berufe, Betriebe und Studiengän­ge kennen lernen zu können“, nutzen. Hauptamtsl­eiter Dieter Kohler sprach im Namen der Stadt und wusste als sechsfache­r Vater: „Es ist ein Geben und Nehmen. Sie bekommen hier interessan­te Informatio­nen und die Arbeitgebe­r hoffen darauf, in Ihnen künftige Auszubilde­nde zu finden.“

 ?? FOTO: LARISSA SCHÜTZ ?? Die Firma Straßenbau Walter hatte vor dem Konzerthau­s eine Baustelle in Miniformat errichtet.
FOTO: LARISSA SCHÜTZ Die Firma Straßenbau Walter hatte vor dem Konzerthau­s eine Baustelle in Miniformat errichtet.
 ?? FOTO: LARISSA SCHÜTZ ?? An den verschiede­nen Ständen hatten die Schüler die Möglichkei­t, sich zu informiere­n.
FOTO: LARISSA SCHÜTZ An den verschiede­nen Ständen hatten die Schüler die Möglichkei­t, sich zu informiere­n.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany