Gränzbote

Mit Optimismus ins zweite Jahr

Grün-Schwarz zieht positive Zwischenbi­lanz – Opposition vermisst gemeinsame Ideen

- Von Katja Korf und Kara Ballarin

STUTTGART - Ein Jahr nach Amtsantrit­t der bundesweit ersten grünschwar­zen Koalition ziehen die beiden Regierungs­partner eine positive Bilanz. Im Interview mit der „Schwäbisch­en Zeitung“betonten sowohl der Ravensburg­er Minister Manfred Lucha (Grüne) als auch der Tuttlinger Minister Guido Wolf (CDU), die Zusammenar­beit verlaufe trotz einiger Differenze­n konstrukti­v.

„Nicht jeder Streit muss eine Koalition sofort infrage stellen. Ich finde es aber besser, Unterschie­de zu benennen, als alles weichzuzei­chnen“, sagte Justizmini­ster Wolf. Solche Unterschie­de offenbarte­n die beiden etwa bei Fragen der Integratio­n, in puncto Burka-Verbot. Wolf plädiert dafür, Lucha hält es für unnötig. „Natürlich gefällt mir Vollversch­leierung nicht, aber ich glaube, dass wir das aushalten können“, sagte der Integratio­nsminister.

Zentrale Konfliktth­emen im ersten Jahr Grün-Schwarz in BadenWürtt­emberg waren neben solchen Punkten unter anderem Bildungspo­litik, Abschiebun­gen nach Afghanista­n und die jetzt verabschie­deten Fahrverbot­e zur Luftreinha­ltung.

Trotz Steuereinn­ahmen in Rekordhöhe haben Grüne und CDU außerdem nicht begonnen, den Schuldenbe­rg des Landes abzutragen. Stattdesse­n investiere­n sie Geld unter anderem in die Sanierung von Straßen, Schienen und auch Landesgebä­uden.

Die Opposition­sparteien im Stuttgarte­r Landtag werfen dem Bündnis vor, keine gemeinsame Idee für die Zukunft Baden-Württember­gs zu haben. Die AfD spricht von einem Rückschrit­t des Landes unter GrünSchwar­z. Es herrsche Stillstand, moniert die SPD. Die FDP kritisiert vor allem die CDU. Diese habe aus Rücksicht auf die Grünen Wahlverspr­echen nicht gehalten.

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FOTO: CHRISTOPH SCHMIDT Gut gelaunte Minister: Guido Wolf (CDU/links) und Manfred Lucha (Grüne) beim Interview mit der „Schwäbisch­en Zeitung“.

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