Siemens will 2700 Arbeitsplätze streichen
MÜNCHEN (dpa) - Der Elektrokonzern Siemens treibt seine Neuausrichtung mit der Streichung und Verlagerung von rund 2700 Jobs in Deutschland voran. Am Donnerstag gab das Unternehmen in München ein ganzes Bündel von Maßnahmen bekannt, mit dem sich Siemens in den kommenden Jahren weiter für den digitalen Wandel rüsten, aber auch Problemgeschäftsfelder in den Griff bekommen will. 1700 der betroffenen Jobs will Siemens in den kommenden Jahren streichen und weitere 1000 verlagern. Die Einschnitte sollten möglichst sozialverträglich gestaltet werden, auf betriebsbedingte Kündigungen will Siemens verzichten.
Besonders betroffen ist die interne Unternehmens-IT, wo es alleine um 1350 Jobs an den Standorten München, Erlangen und Nürnberg geht. Darüber hinaus kommt es in der Sparte digitale Fabrik durch die Zusammenfassung mehrerer Lager zu Einschnitten. In Summe stehen damit rund 850 Jobs
Homag bringt Schwung in die Geschäfte von Dürr
BIETIGHEIM-BISSINGEN (dpa) Der Anlagen- und Maschinenbauer Dürr hat im ersten Quartal dank guter Geschäfte mit Maschinen für die Holzverarbeitung mehr umgesetzt und verdient. Mit 891,4 Millionen Euro lagen die Erlöse um acht Prozent über dem Vorjahreswert, teilte der im MDax notierte Konzern mit. Der Gewinn erhöhte sich um 62 Prozent auf 62,6 Millionen Euro. Der vor drei Jahren übernommene Holz maschinenbauer Homag aus Schopfloch sorgte für Schwung. Zudem bescherte der Verkauf des Reinigungs technik spezialisten DürrEcocle an einen hohen Sonderertrag.
Rickmers-Gläubiger lehnen Sanierungsplan ab
HAMBURG (dpa) - Die Gläubiger der insolvenzbedrohten Reederei Rickmers haben im ersten Anlauf dem Sanierungsplan für das Unternehmen nicht zugestimmt. An der schriftlichen Abstimmung ohne Versammlung nahmen 17,4 Prozent der Anleihe-Gläubiger teil, teilte Rickmers nach Ablauf der Abstimmungsfrist am Donnerstag mit. Es hätten sich aber mindestens die Hälfte der Gläubiger beteiligen müssen, um eine gültige Entscheidung herbeizuführen. in der Sparte auf der Kippe, davon sollen 600 wegfallen. In der Zugsparte reagiert Siemens mit Stellenabbau auf den schärferen Wettbewerb. In Krefeld in Nordrhein-Westfalen streicht der Konzern deshalb rund 300 Arbeitsplätze. Auch in der Ausbildung räumt Siemens auf. Bisher ist sie auf deutschlandweit 33 Standorte verteilt, diese Zahl soll bis 2021 schrittweise angepasst werden, wie es hieß. Davon könnten noch einmal deutschlandweit rund 180 Jobs betroffen sein.
Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) will den Stellenbau in der kommenden Woche im Ministerrat zum Thema machen, wie sie der „Passauer Neuen Presse“sagte. Bei der Gewerkschaft sorgten die neuerlichen Einschnitte für Unmut. „Siemens verfällt in sein gewohntes Muster, auf wirkliche oder eingebildete Schwierigkeiten mit Kostensenkungen und Stellenabbau zu reagieren“, sagte ein IGMetall-Sprecher.
Airlines müssen über Änderungen informieren
LUXEMBURG (AFP) - Fluglinien sind grundsätzlich verpflichtet, Reisende über Flugplanänderungen zwei Wochen vor der ursprünglichen Abflugzeit zu informieren. Sie können diese Pflicht nicht auf einen Reisevermittler abwälzen, bei dem der Kunde sein Ticket online gekauft hat, wie der Europäische Gerichtshof (EuGH) in einem am Donnerstag verkündeten Urteil entschied. Nach EU-Recht müssen Airlines bis zu 600 Euro Ausgleichszahlungen leisten, falls sie Kunden nicht rechtzeitig informieren.
Immobilienkonzern TLG will Konkurrenten WCM kaufen
BERLIN (dpa) - Der Berliner Gewerbe-Immobilienkonzern TLG steht vor der Übernahme des Konkurrenten WCM aus Frankfurt. Deren Großaktionär DIC Asset unterstützte am Donnerstag das Übernahmeangebot aus Berlin. Die 2012 privatisierte frühere TreuhandTochter TLG hält nach eigenen Angaben Immobilien im Wert von 2,2 Milliarden Euro, vor allem Läden und Büros in Ostdeutschland. Mit der WCM-Übernahme werde die Präsenz in Westdeutschland gestärkt und der Wert des Portfolios auf drei Milliarden Euro gesteigert.