Gränzbote

Nahverkehr ändert Anmeldezah­len nicht

Umlandschu­len sprechen von langjährig normalem Niveau und normalen Schwankung­en

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N - Ist der aktuelle Ringzugfah­rplan - die großen Änderungen kamen im Dezember 2015 schuld an zurückgehe­nden Schülerzah­len an den Spaichinge­r weiter führenden Schulen? Dies, weil Schüler aus Aixheim, Aldingen und Denkingen wegen kürzerer Fahrzeiten mit dem Fahrplan auf den Heuberg oder nach Trossingen „gelenkt“werden? Unser Faktenchec­k sagt etwas anderes. Weder das Gymnasium, noch die Realschule Gosheim-Wehingen verzeichne­n große Veränderun­gen der Ströme. Und auch das Gymnasium Trossingen nicht. Hier die aktuellen AnmeldeZah­len: Während am Gymnasium Spaichinge­n sechs Denkinger Schüler angemeldet sind, sind es am Gymnasium Gosheim-Wehingen zwei.

An der Realschule Gosheim-Wehingen sind es sechs Denkinger Schüler, davon zieht einer aber sowieso um, an der Realschule Spaichinge­n ist keiner angemeldet. Die Leiter der beiden Heuberg-Schulen sprechen von einem „langjährig­en normalen Niveau“der Anmeldunge­n aus Denkingen.

Der Trend der Aldinger Schüler sieht so aus: Ans Gymnasium Trossingen gehen 17 Schüler, ans Gymnasium Spaichinge­n elf. An die Realschule Trossingen gehen 13 und an die Realschule Spaichinge­n elf. Eine Rückfrage am Gymnasium Trossingen hat ergeben, dass auch diese Schule schon immer von Schülern aus Aldingen und Aixheim gewählt wird mit kleineren und größeren Schwankung­en: 2014: 17 Schüler, 2015: acht, 2016: elf.

Die Werkrealsc­hule Spaichinge­n hatte 2009 noch acht auswärtige Schüler, 2016 waren es fünf. Bis auf einen Ausreißer gab es keine Aldinger Schüler seit 2009, Denkinger pendelten zwischen 2011 und 2016 zwischen null und zwei. 2017 sind keine Denkinger angemeldet.

Rektor Michael Maurer sagt, dass die Werkrealsc­hule Spaichinge­n neben Wehingen die einzige der Regieon ist und mit ihrem speziellen Betreuungs­angebot Kindern als Wahlmöglic­hkeit zur Verfügung stehen müsse und daher das Angebot zur Beförderun­g gegeben sein müsse.

Aus den Anmeldezah­len, das hat unsere Recherche ergeben – lässt sich aber nicht nachweisen, dass der Fahrplan mit seinen teils sehr langen Beförderun­gs-und Wartezeite­n tatsächlic­h markante Auswirkung­en auf die Anmeldezah­len hat und gehabt hat. Was sich aber feststelle­n lässt, sind folgende gravierend­e Einflussfa­ktoren: Erstens: Der demografis­ch Wandel, wegen dem zwischen 2010 und 2020 850 weniger Schüler insgesamt im Landkreis prognostiz­iert wurden. Zweitens: die Aufwertung des Progymnasi­ums GosheimWeh­ingen zum Vollgymnas­ium mit dem ersten Abijahrgan­g 2014. Drittens: Die Einrichtun­g der Gemeinscha­ftsschule Aldingen vor fast vier Jahren. Hier sind aktuell 20 auswärtige Schüler für 2016/17 angemeldet, auch Spaichinge­r. Und viertens: die Einrichtun­g eines Realschulz­ugs in der Rupert-Mayer-Schule vor drei Jahren.

Unter anderem aus diesen Gründen hatte Bürgermeis­ter Schuhmache­r in der Gemeindera­tssitzung vom 15. Oktober 2012 einen mittelfris­tigen Schülerrüc­kgang von 250 bis 350 Schülern prognostiz­iert, also lange vor der Fahrplanum­stellung und der aktuellen Debatte.

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