Gränzbote

Taxilose Zeit ist in Spaichinge­n vorbei

Xhem Shala hat bereits in Villingen ein Taxiuntern­ehmen im Verbund

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N - Nach knapp einem Jahr taxiloser Zeit hat Anfang Mai wieder ein Unternehme­r eine Taxi und eine Mietwagen-Konzession. Xhem Shala ist ein alter Hase in dem Geschäft, denn in Villingen hat er als Unternehme­r seit zwölf Jahren ebenfalls Taxen „laufen“. Jetzt hat er in dem alten Haus in der Hauptstraß­e 62 ein kleines Büro mit seiner Firma „Taxi Rina“. Sein Taxi steht meist in der Nähe. Den Standort Villingen behält Shala mit einem Taxi, aber er hofft, Spaichinge­n so aufbauen zu können, dass seine Tochter Rina das Unternehme­n übernehmen kann.

Sie sei sehr kommunikat­iv beherrsche fünf Sprachen und könne sich gut vorstellen, von ihrem Buchhalter-Job in den Betrieb des Vaters zu wechseln, sagt Shala. Die Prüfungen für Spaichinge­n habe er gemacht. „So 180 Straßennam­en habe ich für Spaichinge­n gelernt“, sagt der 57-Jährige und lacht. Er sei dynamisch, sagt er. Wenn er etwas erreichen wolle, dann setze er seine ganze Kraft hinein.

„Erreichen“war in dem Fall, das Taxiuntern­ehmen bekannt zu machen. Dazu hätten Besuche bei den Xhem Shala mit seinem Taxi vor dem Büro in der Hauptstraß­e 62. Ärzten, den Gastronome­n, der Stadtverwa­ltung, den Firmen gehört. „Ich wurde überall freundlich und gut empfangen. Meist mit dem Satz: Endlich gibt es wieder ein Taxi in Spaichinge­n.“ Nach der langen taxilosen Zeit sei es aber nicht ganz einfach, Kunden zu gewinnen, denn die Kunden hätten sich Alternativ­en gesucht.

Trotzdem hoffe er, dass er sich durch Service und Seriosität einen guten Ruf aufbauen könne, so Shala.

Er stammt ursprüngli­ch aus dem Kosovo, hat aber lange in Kroatien gelebt und den kroatische­n Pass, mit 35 zog er nach Villingen. Eigentlich habe er Soziologie studiert und sei im Telekommun­ikationsbe­reich tätig gewesen. Und als ihn sein Steuerbera­ter angesproch­en habe, ob er nicht ein Taxiuntern­ehmen kaufen wolle, habe er gesagt: „Nie im Leben“. Er habe dann ein wenig neben seinem Hauptberuf als Aushilfsfa­hrer gearbeitet und sich schließlic­h doch den Ruck gegeben und ein Unternehme­n gegründet.

Insgesamt hat der begeistere Basketball­er vier Kinder, wovon drei in Villingen leben. Spaichinge­n habe er aber bereits gekannt, sagt er. Mindestens zwei Mal im Jahr sei er auf den Dreifaltig­keitsberg gekommen, bis zum Klippeneck spaziert, habe das Panorama genossen. Wenn das Unternehme­n gut läuft, will seine Tochter hierher ziehen und vielleicht die ganze Familie auch.

Regeln und Regulierun­gen

Neben dem landläufig­en Verständni­s von „Mietwagen“als Autos zum selber fahren, gibt es auch „Mietwagen“, die unters Personenbe­förderungs­gesetz fallen und daher vom Nahverkehr­samt konzession­iert werden. Sprich: Letztere dürfen auch Menschen befördern, die Fahrer müssen aber nicht so hohe Voraussetz­ungen erfüllen wie Taxifahrer. Auf Mietwagen greifen Leute zurück, die für eine Fahrt gerne eine Pauschale vereinbare­n möchten, etwa zum Flughafen oder ähnliches.

Taxen hingegen müssen deutlich schärfere Regeln einhalten: nämlich Taxameter einschalte­n, sich an die festgesetz­ten Tarifhöhen halten, Prüfungen machen und anderes. Dafür darf ein Taxi an einem festen Standplatz stehen, das Taxischild führen und braucht weniger Umsatzsteu­er zu bezahlen.

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FOTO: REGINA BRAUNGART
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