Prozessende für Schlecker-Wirtschaftsprüfer
STUTTGART (AFP) - Im Prozess um die Pleite der Drogeriemarktkette Schlecker vor dem Landgericht Stuttgart ist das Verfahren gegen zwei angeklagte Wirtschaftsprüfer gegen Zahlung von Geldauflagen vorläufig eingestellt. Die beiden Männer müssen Auflagen von 25 000 und 20 000 Euro zahlen, wie das Gericht am Dienstag mitteilte. Das Verfahren war bereits von dem Prozess gegen Unternehmensgründer Anton Schlecker und seine Familie abgetrennt worden.
Schlecker muss sich seit Anfang März vor Gericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, im Zuge der Insolvenz Vermögen beiseite geschafft zu haben. Der einstige Drogeriemarktkönig hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Angeklagt sind in Stuttgart auch seine beiden Kinder und seine Frau.
Den beiden Wirtschaftsprüfern war vorgeworfen worden, falsche Bilanzierungen erkannt und dennoch attestiert zu haben, dass die Jahresabschlüsse den gesetzlichen Vorgaben entsprächen. Der Einstellung des Verfahrens gegen Geldauflagen stimmten nun die beiden Angeklagten und auch die Staatsanwaltschaft zu.
Das Gericht erklärte, die Schwere der Schuld stehe einer Einstellung des Verfahrens unter Auflage nicht entgegen. Die beiden Männer seien nicht vorbestraft, zudem konnte die Kammer nach eigenen Angaben nicht feststellen, dass jemand durch die etwaig unrichtige Bilanz geschädigt worden sei.