Der ganz normale Wahnsinn
This ist Us (ProSieben,
Mi., 21.15 Uhr) - Mit Vorschusslorbeeren ist das so eine Sache: Ankündigungen wie „Der Rekord-USSerien-Hit“sollen dem Zu- schauer suggerieren, dass er einen Fehler macht, wenn er nicht einschaltet. Doch während man sich in vielen Fällen getrost anderem zuwenden kann, verpasst man bei „This is us“tatsächlich etwas Besonderes. Denn die Serie ist auf eine völlig unaufgeregte Art ergreifend und zeigt den ganz normalen Wahnsinn des Lebens – ohne= daraus ein großes Drama zu machen.
Das liegt neben den verschiedenen Zeitebenen oder den gut inszenierten Cliffhangern vor allem an den Charakteren. Erzählt wird die Geschichte von vier Menschen, die alle am gleichen Tag Geburtstag haben: die stark übergewichtige Kate, die einen schier aussichtslosen Kampf gegen die Kilos führt. Der Afroamerikaner Randall auf der Suche nach seinem leiblichen Vater. Der SitcomSchauspieler Kevin, der gerne ernsthaftere Rollen spielen würde. Und Jack, der auf die Niederkunft seiner Frau wartet.
Und ob man will oder nicht: Man fühlt mit den vieren, lacht und leidet mit ihnen, denn schließlich wissen wir alle, wie sich Probleme, Erniedrigungen, Schicksalsschläge und Laster anfühlen. Erinnern sie uns doch daran, wie verletzlich und angreifbar wir alle sind. Das macht die große Faszination von „This is us“aus, denn tatsächlich sind das wir alle.