Gränzbote

Der ganz normale Wahnsinn

- Von Ingrid Augustin

This ist Us (ProSieben,

Mi., 21.15 Uhr) - Mit Vorschussl­orbeeren ist das so eine Sache: Ankündigun­gen wie „Der Rekord-USSerien-Hit“sollen dem Zu- schauer suggeriere­n, dass er einen Fehler macht, wenn er nicht einschalte­t. Doch während man sich in vielen Fällen getrost anderem zuwenden kann, verpasst man bei „This is us“tatsächlic­h etwas Besonderes. Denn die Serie ist auf eine völlig unaufgereg­te Art ergreifend und zeigt den ganz normalen Wahnsinn des Lebens – ohne= daraus ein großes Drama zu machen.

Das liegt neben den verschiede­nen Zeitebenen oder den gut inszeniert­en Cliffhange­rn vor allem an den Charaktere­n. Erzählt wird die Geschichte von vier Menschen, die alle am gleichen Tag Geburtstag haben: die stark übergewich­tige Kate, die einen schier aussichtsl­osen Kampf gegen die Kilos führt. Der Afroamerik­aner Randall auf der Suche nach seinem leiblichen Vater. Der SitcomScha­uspieler Kevin, der gerne ernsthafte­re Rollen spielen würde. Und Jack, der auf die Niederkunf­t seiner Frau wartet.

Und ob man will oder nicht: Man fühlt mit den vieren, lacht und leidet mit ihnen, denn schließlic­h wissen wir alle, wie sich Probleme, Erniedrigu­ngen, Schicksals­schläge und Laster anfühlen. Erinnern sie uns doch daran, wie verletzlic­h und angreifbar wir alle sind. Das macht die große Faszinatio­n von „This is us“aus, denn tatsächlic­h sind das wir alle.

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