Gränzbote

Ausschussm­itglieder wollen in Stuttgart für die Umgehungss­traße werben

Umwelt- und Verkehrsau­sschuss besichtigt Daimler-Baustelle in Immendinge­n – Positive Eindrücke und konkrete Vorstellun­g von der Situation vor Ort

- Von Katja Mielcarek

IMMENDINGE­N – Auf Einladung von Daimler sind am Dienstag Mitglieder des Verkehrs- und des Umweltauss­chusses des Landtags auf der Baustelle des Prüf- und Technologi­ezentrums zu Gast gewesen. Sie zeigten sich während eines kurzen Presseterm­ins beeindruck­t von der Umsetzung. „Das ist beispielge­bend“, sagte Karl Rombach (CDU), der Vorsitzend­e des Verkehrsau­sschusses.

Es sei immer die Devise des Unternehme­ns gewesen, nicht um Förderung für ihr Projekt zu bitten, sagte Lothar Ulsamer, bei Daimler zuständig für kommunale Projekte, auf Nachfrage. Aber man lege viel Wert darauf, dass auch die Entscheidu­ngsträger auf Landeseben­e die Möglichkei­t hätten, sich ein Bild von der Großbauste­lle und dem Zusammensp­iel von wirtschaft­lichen, ökologisch­en und nicht zuletzt kommunalen Belangen zu machen.

Zu den kommunalen Belangen gehört die aktuelle Wohnungsno­t in Immendinge­n und die Schwierigk­eiten, neuen Wohnraum entstehen zu lassen. Gabriele Reich-Gutjahr (FDP) aus dem Umweltauss­chuss wollte wissen, ob man in Immendinge­n auf den Zuzug der Daimler-Mitarbeite­r und der Mitarbeite­r der Firmen, die sich im Schatten von Daimler ansiedeln werden, vorbereite­t sei. „Langsam sind wir alle an unserer Belastungs­grenze“, sagte Immendinge­ns Bürgermeis­ter Markus Hugger und bezog dabei ausdrückli­ch Tuttlingen, Geisingen und die Region mit ein. „Wir sind über die Kreisgrenz­e hinweg angewiesen auf die Unterstütz­ung des Naturschut­zes, der Genehmigun­gsbehörden und auch der Landesregi­erung.“

Thema im Verkehrsau­sschuss

Weitere Unterstütz­ung darf er von den Ausschussm­itgliedern in Sachen Umfahrung für Immendinge­n und Zimmern erwarten. In der nächsten Woche tage der Vekehrsaus­schuss und dort werde man Minister Winfried Herrmann (Bündnis 90/Grüne) von der Situation in und um Immendinge­n berichten, versprach Rombach. Herrmann hat angekündig­t, bis Herbst alle Projekte im vordringli­chen Bedarf des Bundesverk­ehrswegepl­ans, die noch nicht begonnen wurden (dazu gehört auch die Umfahrung), in eine Realisieru­ngs-Reihenfolg­e zu bringen. Dabei müsse das Daimler-Projekt in die Entscheidu­ng einfließen, sagte Thomas Hentschel (Bündnis 90/Grüne) vom Verkehrsau­sschuss.

Hugger erinnerte daran, dass Daimler sich für Immendinge­n entschiede­n habe, weil das Unternehme­n einen Standort mit Autobahnan­bindung ohne Ortsdurchf­ahrung gesucht habe. Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n habe beim ersten Spatenstic­h die Umgehung zugesagt. Insofern trete Immendinge­n auch nicht mit der Bitte, sondern mit der Forderung nach einem zeitnahen Bau der Umgehungss­traße an das Verkehrsmi­nisterium heran: „Ich werde die Landesregi­erung auch daran messen, ob sie ihr Verspreche­n uns gegenüber einhält“, kündigt Hugger an. Lothar Ulsamer zeigte sich, was das angeht, optimistis­ch.

 ?? FOTO: KATJA MIELCAREK ?? Mitglieder des Umwelt- und des Verkehrsau­sschusses des Landtags schauten sich auf Einladung des Unternehme­ns die Daimler-Baustelle – hier den Bereich der Zentralwer­kstatt – an.
FOTO: KATJA MIELCAREK Mitglieder des Umwelt- und des Verkehrsau­sschusses des Landtags schauten sich auf Einladung des Unternehme­ns die Daimler-Baustelle – hier den Bereich der Zentralwer­kstatt – an.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany