Unterstützerin sozialer Projekte stirbt mit 82 Jahren
Gosheimerin Katharina Hermle hatte mit ihrer Schwester Stiftung ins Leben gerufen
GOSHEIM - Die Mitbegründerin und Stiftungsrätin der Hildegard und Katharina Hermle Stiftung, Kathi Hermle, ist am Sonntag gestorben. Die gebürtige Gosheimerin wurde 82 Jahre alt. Die Stiftung hatte in den vergangenen Jahren soziale Projekte in der Region mit insgesamt mehreren Millionen Euro unterstützt.
Allein im Jahr 2015 hatte die Ende der Nuller-Jahre ins Leben gerufene Stiftung 800 000 Euro an 40 Projekte ausgeschüttet, darunter Schulfördervereine, Kinderschutzbund Tuttlingen oder Mikado-Nachbarschaftshilfe. Zu den wichtigsten Projekten, die die beiden Schwestern unterstützten, zählten das Spaichinger Hospiz und die Gosheimer Tagespflege-Einrichtung, das „Hildegard und Katharina Hermle Haus“. Viel Aufhebens um ihr Tun machten die Schwestern nicht – die Öffentlichkeit suchten sie nicht.
Nach dem Besuch des Spaichinger Gymnasiums machte Katharina Hermle eine kaufmännische Lehre. Über Jahrzehnte war Katharina Hermle, die nie geheiratet hat, in der Maschinenfabrik Berthold Hermle aktiv, die ihr Bruder gegründet hatte. Die langjährige Prokuristin mit Schwerpunkt Finanzen ging 1991 in den Ruhestand.
„Sie hat früh Multiple Sklerose bekommen und trotzdem noch lange weitergearbeitet“, erinnert sich ihr Neffe Dietmar Hermle, dessen Frau Birgitta heute Vorsitzende der Stiftung ist. „Da meine Tanten keine direkten Nachkommen hatten, überlegten sie, was sie tun könnten.“Dabei sei der Gedanke einer Stiftung aufgekommen, die auch Mitarbeiter des Unternehmens unterstützte.
Bis zuletzt lebte Katharina Hermle in Gosheim, ihre Schwester Hildegard war bereits 2006 verstorben. „Trotz ihrer Krankheit war sie bis zum Schluss sehr aktiv und hatte ein exzellentes Gedächtnis“, berichtet Dietmar Hermle. Bis zuletzt habe sie sich für Politik interessiert „und wie es der Firma geht“.