Lösung im E-Auto-Streit
Sigmar Gabriel erwartet baldige Einigung mit China
PEKING (AFP/sz) - Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) erwartet eine baldige Einigung mit China über die Auflagen zu Elektroautos für deutsche Autobauer. Er habe in seinen Gesprächen „gute Verabredungen getroffen“, um die Frage bis zum kommenden Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping in Deutschland „geregelt zu haben“, sagte Gabriel am Mittwoch in Peking. Offen ist noch die genaue Ausgestaltung einer Elektroauto-Quote. Bisherige Pläne sehen vor, dass acht Prozent der in China verkauften Wagen eines Herstellers Elektro- oder Hybridfahrzeuge sein müssen.
China gehört neben Norwegen zu den Ländern, in denen die Elektromobilität schneller als in anderen Regionen zum Standard gehören wird. Das zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens Ecovis, die der „Schwäbischen Zeitung“vorliegt und die die Förderpolitik für Elektroautos welweit analysiert.
China ist nach Angaben von Bundesaußenminister Sigmar Gabriel bereit, die bei deutschen Autobauern gefürchtete Produktionsquote für Elektroautos zu lockern. Er gehe davon aus, dass eine Verabredung zur Elektromobilität steht, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch zum Auftakt seiner Chinareise in Peking. Ursprünglich hatte Chinas Regierung geplant, bereits vom kommenden Jahr an eine strenge Produktionsquote für Autos mit alternativen Antrieben einzuführen. Bis zu acht Prozent der verkauften Autos hätten demnach von Elektromotoren oder Hybridantrieben aus Elektro- und Verbrennungsmotoren angetrieben werden müssen. Bei Nichterfüllung hätten Strafen im Raum gestanden. Laut Gabriel gebe es „im Prinzip eine Verständigung“darüber, wann die Quote eingeführt wird und ob es bei der Produktion eine Anrechenbarkeit zwischen verschiedenen Jahren gibt. Es gehe nun noch um die praktische Ausgestaltung. Bereits im vergangenen Jahr habe die chinesische Seite deutlich gemacht, dass sie kein Interesse daran habe, deutsche Hersteller bei der Einführung zu diskriminieren. Die Zahl der E-Autos soll bis 2020 in China auf fünf Millionen steigen. (dpa)