Alles muss raus – nee, weg!
Alles weg, nichts bleibt? Kurz: Tuttlingen hat aktuell die berühmte A-Karte gezogen. Alles und jeder scheint sich gegen die Donaustadt verschworen zu haben.
Fangen wir an: Die Lehrer, vor allem die Grundschullehrer, sind schon zu einem guten Teil weg – vielfach einfach in den Ruhestand entschwunden. Was eine Frechheit! Der berufliche Nachwuchs hat sein Navigationsgerät offenbar so eingestellt, dass das Wort Tuttlingen nicht unbedingt auftaucht. Verständlich? Nein, bei der Lebensqualität, die in der Region herrscht.
Halt! Lebensqualität? Davon hat die Region offenkundig wirklich so viel vom lieben Gott abbekommen, dass die Donau auch quasi weggehen kann und das Stadtbild von Tuttlingen nachhaltig negativ beeinflusst wird. Zumindest nach dem Wunsch von Regierungspräsidium Freiburg und Landratsamt ist dem so – Abstau um einen Meter an der Scala-Brücke. Warum? Damit der Makrozoobenthos, also klitzekleine Tierchen, den Fluss durchwandern und Tuttlingen in Richtung Immendingen verlassen kann – die Versinkung kurz hinter Möhringen? Egal!
Und wenn schon die Lehrer weg sind, dann ist es ja nicht so schlimm, wenn das Polizeipräsidium auch weg ist. Hinter vorgehaltener Hand geht jeder davon aus, dass Konstanz den Zuschlag bekommt. Nur sagen will es im Innenministerium noch niemand. Lieber auf Zeit spielen.
Sportlich ist die Stadt ja auch weg vom Fenster: SC 04 runter in die Bezirksliga, ASV Nendingen runter in die Oberliga und weggedriftet in eine Deutsche Ringerliga mit sechs Teams. Wird dringend Zeit, dass sich das Blatt bald wieder wendet.