Teure Küche und Brandmeldeanlage
Räte äußern Bedenken bei manchen Kosten für Ganztagsschulgebäude in Seitingen-Oberflacht
SEITINGEN-OBERFLACHT - Der Gemeinderat Seitingen-Oberflacht hat bei der vergangenen Sitzung über die Vergabe diverser Aufträge im Rahmen des Baus des Ganztagsschulgebäudes gesprochen. Architekt Alois Weiss stellte den Räten die Maßnahmen und Kosten vor.
Bei der Vergabe der Elektroinstallation und der Brandmeldeanlage haben von fünf Firmen lediglich zwei ein Angebot abgegeben. Der örtliche Elektriker, die Firma Kefer, war mit rund 198 400 Euro am günstigsten. Wie die Beleuchtung aussehen soll, darüber werden die Räte noch beraten. Das Landratsamt hat gefordert, eine Brandmeldeanlage einzubauen. Diese soll vernetzt und mit der Integrierten Leitstelle verbunden sein. Das bedeutet: Wird ein Alarm ausgelöst, rücken Rettungskräfte an.
Die Gemeinderäte waren etwas skeptisch. Bürgermeister Bernhard Flad sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, dass eine Brandmeldeanlage oft Fehlalarme generiere und somit Fehleinsätze auslöse. Allein die Kosten für die Anlage liegen nach Angaben von Flad bei 50 000 Euro. Aber, sagte er vor der Räten: „Als öffentlicher Träger dürfen wir das Risiko nicht eingehen. Wenn wirklich etwas passiert, ist das Geschrei groß.“ Die Vorschrift sei sinnvoll, wenn auch nicht geplant. Mit einer Enthaltung beschlossen die Räte, den Auftrag an die Firma Kefer zu vergeben.
Essens-Ausgabetheke kostet 20 000 Euro
Der Neubau soll mit einem Flachdach versehen werden. Die nötige Abdichtung soll etwa 166 000 Euro kosten und von der Firma Schuhknecht in Deißlingen ausgeführt werden. So haben es die Räte bei zwei Enthaltungen beschlossen. Bei der Vergabe des Auftrags habe es allerdings Probleme gegeben, berichtete Weiss. Drei Angebote seien eingegangen. Allerdings sei nur eines formal korrekt. Da ein bestimmter Rohstoff, nämlich Isolierbahnen, knapp seien, schätzte eine Firma lediglich den Preis. Die andere Firma legte gar keine Preise bei. Die Firma Schuhknecht, so Flad, wolle das Material wohl im Ausland besorgen. Im neuen Ganztagsschulgebäude sollen Metallfenster sowie Jalousien eingebaut werden.
Die Fenster sollen die aktuellen Energie- und Schallschutzvorschriften erfüllen. Wie die Farbgebung der Fensterrahmen aussehen wird, wird noch beraten. Bei zwei Enthaltungen beschloss der Gemeinderat, den Auftrag für Metallbau, Fenster und Jalousien an die Firma Leeb aus Balingen mit rund 240 200 Euro zu vergeben. Sie war der günstigste Anbieter. Bedenken äußerten die Räte beim Preis für die etwa 36 Quadratmeter große Schulküche. Die Kosten belaufen sich auf rund 70 000 Euro. Allein die Kosten für die Essens-Ausgabetheke belaufen sich nach Angaben des Bürgermeisters auf 20 000 Euro. Teuer seien auch die Industriespülmaschine sowie die Küche in Edelstahlausführung. Die sei aber leicht in der Pflege, erklärte Flad gegenüber unserer Zeitung.
Weiss erklärte, dass die Küche eine reine Anlieferküche werden soll. Das bedeutet, dass die Speisen geliefert und dann ausgegeben werden. Die Rottweiler Firma RGK hat eine Planung erstellt, in der bereits die Elektroanschlüsse festgelegt sind. Bei einer Enthaltung stimmten die Räte dafür, den Auftrag an die Rottweiler Firma zu vergeben.