Der erste Bauabschnitt fürs schnelle Internet in Liptingen wird erweitert
Einstimmiger Gemeinderatsbeschluss – Unzufriedenheit, weil in Emmingen mit deutlich weniger Teilnehmern begonnen wird
EMMINGEN-LIPTINGEN - Der Gemeinderat Emmingen-Liptingen hat die Weichen für die nächsten Schritte hin zum schnellen Internet in der Gemeinde gestellt. Es erweiterte den ersten Bauabschnitt in Liptingen und lässt sich das knapp 100 000 Euro kosten. Unzufrieden zeigten sich einige Räte, weil die Zahl der Haushalte, die in Emmingen im ersten Schritt angeschlossen werden, deutlich geringer ist. Der Betrag, den die Gemeinde für den ersten Bauabschnitt dort bezahlen muss, reduziert sich auf rund 420 000 Euro.
Gleich zwei Mal stand das schnelle Internet am Montag auf der Tagesordnung des Gemeinderats Emmingen-Liptingen. Zum einen wurde das Gremium darüber informiert, dass der Landkreis die Heilbronner Firma KTS unter anderem mit dem Bau des Backbones von Hattingen und auch mit den Arbeiten am Ortsnetz Emmingen entlang des Backbones beauftragt hat. Letztere muss die Gemeinde Emmingen-Liptingen bezahlen. Gerechnet hatte man mit Kosten von gut 710 000 Euro und Zuschüssen von gut 230 000 Euro. Beide Werte haben sich zu Gunsten der Gemeinde entwickelt. Statt knapp 480 000 Euro muss sie nur 420 000 Euro zahlen.
Während die Räte bei diesem Tagesordnungspunkt nichts selbst entscheiden konnten, waren sie gefragt, als es darum ging, ob der erste Bauabschnitt für das Ortsnetz in Liptingen erweitert wird. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, auch das Gewerbegebiet „Gehren“zusätzlich zu den schon geplanten Gebieten (siehe Grafik) gleich zu Beginn an das Backbone-Netz des Landkreises anzuschließen. Dem stimmte der Gemeinderat einstimmig zu. Die zusätzlichen Kosten, abzüglich der erwarteten Zuschüsse, schätzt das Ingenieurbüro SBK aus Ingersheim auf 80 000 bis 100 000 Euro. Die Bauarbeiten in Liptingen können wahrscheinlich schon 2017 beginnen, werden aber erst im kommenden Jahr fertiggestellt.
Kritik gab es aber daran, dass verglichen mit Liptingen das Ortsnetz, das im ersten Bauabschnitt in Emmingen gebaut ist, sehr mager daherkommt. „Es wurden nur die notwendigsten Häuser gemacht“, monierte Harald Heller (Unabhängige Wählergemeinschaft). „Ich finde es merkwürdig und willkürlich und hätte gerne eine Erklärung“, schlug Werner Diener (Die Liste) in die gleiche Kerbe. Eine Erklärung konnte Hauptamtsleiter Patrick Allweiler aber nicht liefern. Man werde bei der Planerin nachfragen, versprach Bürgermeister Joachim Löffler. Ein Schaden entstehe den Emmingern aber nicht. Bis ein Provider 2018 das Netz übernehme, werde man den Ortsteil auch in der Breite erschlossen haben.
Löffler räumte aber auch ein, dass zumindest kurz- oder mittelfristig Kunden für das kommunale Netz verloren gehen könnten, weil die Telekom sich vor Ort sehr aktiv zeige. Wenn sich Bürger für zwei Jahre an die Telekom bänden, stünden sie erstmal nicht zur Verfügung. „Ich bin aber sicher, dass wir mit unserem Preis konkurrenzfähig sein werden“, hofft er, Telekomkunden zurückgewinnen zu können.