Gränzbote

Der erste Bauabschni­tt fürs schnelle Internet in Liptingen wird erweitert

Einstimmig­er Gemeindera­tsbeschlus­s – Unzufriede­nheit, weil in Emmingen mit deutlich weniger Teilnehmer­n begonnen wird

- Von Katja Mielcarek

EMMINGEN-LIPTINGEN - Der Gemeindera­t Emmingen-Liptingen hat die Weichen für die nächsten Schritte hin zum schnellen Internet in der Gemeinde gestellt. Es erweiterte den ersten Bauabschni­tt in Liptingen und lässt sich das knapp 100 000 Euro kosten. Unzufriede­n zeigten sich einige Räte, weil die Zahl der Haushalte, die in Emmingen im ersten Schritt angeschlos­sen werden, deutlich geringer ist. Der Betrag, den die Gemeinde für den ersten Bauabschni­tt dort bezahlen muss, reduziert sich auf rund 420 000 Euro.

Gleich zwei Mal stand das schnelle Internet am Montag auf der Tagesordnu­ng des Gemeindera­ts Emmingen-Liptingen. Zum einen wurde das Gremium darüber informiert, dass der Landkreis die Heilbronne­r Firma KTS unter anderem mit dem Bau des Backbones von Hattingen und auch mit den Arbeiten am Ortsnetz Emmingen entlang des Backbones beauftragt hat. Letztere muss die Gemeinde Emmingen-Liptingen bezahlen. Gerechnet hatte man mit Kosten von gut 710 000 Euro und Zuschüssen von gut 230 000 Euro. Beide Werte haben sich zu Gunsten der Gemeinde entwickelt. Statt knapp 480 000 Euro muss sie nur 420 000 Euro zahlen.

Während die Räte bei diesem Tagesordnu­ngspunkt nichts selbst entscheide­n konnten, waren sie gefragt, als es darum ging, ob der erste Bauabschni­tt für das Ortsnetz in Liptingen erweitert wird. Die Verwaltung hatte vorgeschla­gen, auch das Gewerbegeb­iet „Gehren“zusätzlich zu den schon geplanten Gebieten (siehe Grafik) gleich zu Beginn an das Backbone-Netz des Landkreise­s anzuschlie­ßen. Dem stimmte der Gemeindera­t einstimmig zu. Die zusätzlich­en Kosten, abzüglich der erwarteten Zuschüsse, schätzt das Ingenieurb­üro SBK aus Ingersheim auf 80 000 bis 100 000 Euro. Die Bauarbeite­n in Liptingen können wahrschein­lich schon 2017 beginnen, werden aber erst im kommenden Jahr fertiggest­ellt.

Kritik gab es aber daran, dass verglichen mit Liptingen das Ortsnetz, das im ersten Bauabschni­tt in Emmingen gebaut ist, sehr mager daherkommt. „Es wurden nur die notwendigs­ten Häuser gemacht“, monierte Harald Heller (Unabhängig­e Wählergeme­inschaft). „Ich finde es merkwürdig und willkürlic­h und hätte gerne eine Erklärung“, schlug Werner Diener (Die Liste) in die gleiche Kerbe. Eine Erklärung konnte Hauptamtsl­eiter Patrick Allweiler aber nicht liefern. Man werde bei der Planerin nachfragen, versprach Bürgermeis­ter Joachim Löffler. Ein Schaden entstehe den Emmingern aber nicht. Bis ein Provider 2018 das Netz übernehme, werde man den Ortsteil auch in der Breite erschlosse­n haben.

Löffler räumte aber auch ein, dass zumindest kurz- oder mittelfris­tig Kunden für das kommunale Netz verloren gehen könnten, weil die Telekom sich vor Ort sehr aktiv zeige. Wenn sich Bürger für zwei Jahre an die Telekom bänden, stünden sie erstmal nicht zur Verfügung. „Ich bin aber sicher, dass wir mit unserem Preis konkurrenz­fähig sein werden“, hofft er, Telekomkun­den zurückgewi­nnen zu können.

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GRAFIK: GEMEINDE Der erste Bauabschni­tt für das schnelle Internet in Liptingen umfasst nun (von links nach rechts) den mittelgrün­en, den hellblauen, den gelben und den hellgrünen Bereich. Zur Orientieru­ng: Die Straße, die von links in den mittelgrün­en Bereich führt,...
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FOTO: KATJA MIELCAREK Stolze Summe: Bürgermeis­ter Joachim Löffler präsentier­t den Förderbesc­heid für den Landkreis. Emmingen-Liptingen bekommt davon rund 280 000 Euro.
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