Gränzbote

Eine tiefe Zäsur

- Von Andreas Herholz

Die versammelt­en Staatsund Regierungs­chefs versuchten erst gar nicht, die mageren Ergebnisse schönzured­en. US-Präsident Donald Trump gegen den Rest der Welt: keine Einigung beim Klimaschut­z, keine konkreten Resultate in der Handelspol­itik, Stillstand in der Flüchtling­spolitik, Konsens nur über den Dissens – der G7-Gipfel markiert eine tiefe Zäsur. Taormina verheißt nichts Gutes für das G20Treffen in Hamburg im Juli.

Trump sprengt die Gipfelrund­e der wichtigste­n Wirtschaft­smächte. Willkommen in der neuen tristen transatlan­tischen Wirklichke­it! Amerika, der fremde Freund, wirkt plötzlich noch fremder. Angela Merkel empfiehlt, sich von falschen Hoffnungen zu verabschie­den und sich auf die veränderte­n Herausford­erungen einzustell­en. Europa muss sein Schicksal jetzt selbst in die Hand nehmen. Wenn aus dieser Krise eine Chance werden soll, darf es nicht nur bei Lippenbeke­nntnissen bleiben. Europa muss sich zusammenra­ufen und mehr Verantwort­ung übernehmen, den Fliehkräft­en entschloss­en mit der eigenen Stärke begegnen. Deutschlan­d und Frankreich sind gefordert, die Gemeinscha­ft zusammenzu­halten, sie zu stärken und zu reformiere­n. Ein „Weiter so“angesichts des nahenden Brexits und des Kurses des amerikanis­chen Präsidente­n wäre brandgefäh­rlich. politik@schwaebisc­he.de

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