Ägypten bombardiert Islamisten in Libyen
KAIRO (dpa) - Nach dem schweren Anschlag auf Christen in Ägypten mit 29 Toten fahnden die Behörden nach den Attentätern. Die Tat bei der Stadt Al-Minja hat die Terrormiliz „Islamischer Staat“(IS) für sich reklamiert. Drei der etwa zehn Angreifer eines Busses mit koptischen Christen an Bord seien identifiziert worden, berichtete die Zeitung „AlShorouk“unter Berufung auf eine Quelle der Sicherheitskräfte.
„Soldaten des Kalifats“hätten den Christen einen Hinterhalt gestellt, teilten die IS-Extremisten am Samstag mit. Bei dem Anschlag einen Tag vor Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan hatten am Freitag bewaffnete Männer einen Bus mit Christen angegriffen, die auf dem Weg in ein Kloster waren. Neben den 29 Toten gab es mehr als 20 Verletzte. Ägyptens Präsident Abdel Fattah alSisi kündigte danach Vergeltung an.
Ägyptische Flugzeuge griffen in der Nacht zum Samstag Ziele in Libyen an, von wo die Täter gekommen sein sollen. Auch Jets der libyschen Luftwaffe seien an dem Einsatz beteiligt gewesen, meldete die Nachrichtenseite Libya 24 unter Berufung auf Libyens Armee. In den bombardierten Gebieten seien Extremisten ausgebildet worden, die an dem Attentat beteiligt gewesen seien, erklärte der Armeesprecher. Augenzeugen berichteten, Kampfflugzeuge hätten Ziele in Derna bombardiert, einer früheren IS-Hochburg.