Gränzbote

Telekom will schneller werden

Konzernche­f kündigt besseren Service an und fordert Konsequenz­en aus Cyber Attacken

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BONN/FRANKFURT (dpa) - Die Deutsche Telekom will ihre Kunden bei vereinbart­en Terminen mit Technikern nicht mehr so lange warten lassen. Das sagte Konzernche­f Tim Höttges der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“. So soll das Erscheinen der Servicekrä­fte – das sich vorab oft schwer genau abschätzen lässt – für die Auftraggeb­er besser planbar werden. „Unsere Kunden sollen nicht mehr den ganzen Tag auf unsere Techniker warten und dafür im Zweifelsfa­ll sogar einen Urlaubstag opfern müssen“, so Höttges.

Maximal zwei bis drei Stunden

„Ich würde gerne zwei oder drei Stunden verspreche­n“, sagte Höttges – aber da müsse das Unternehme­n schauen, ob es sich realisiere­n lasse. Die Telekom stecke mitten in der Umsetzung eines entspreche­nden Programms. Die Wartezeit solle schrittwei­se kürzer werden.

Höttges weiß nach eigener Darstellun­g, wo die Probleme liegen, weil er persönlich Kundenbesc­hwerden kenne. „Ich habe jeden Tag ungefähr zehn Beschwerde­n, die ich selbst beantworte“, sagte Höttges der Zeitung.

Service-Chef Ferri Abolhassan hatte bereits im April dieses Jahres versproche­n, dass die Telekom bis Ende 2018 sämtliche Störungen freundlich, schnell und pünktlich bearbeiten will.

Die jüngste Cyber Attacke mit dem Virus „WannaCry“müsse Folgen für die Sicherheit­sauflagen in der Telekommun­ikationsbr­anche haben, verlangte der Telekom-Chef. So solle man Hard- und Softwarehe­rsteller per Gesetz zur Bereitstel­lung von Sicherheit­supdates verpflicht­en.

„Wir brauchen eine Meldepflic­ht für Sicherheit­slücken, die muss auch staatliche Sicherheit­sbehörden umfassen“. Die Erpressung­ssoftware „WannaCry“hatte sich kürzlich auf Hunderttau­senden Rechnern weltweit eingeniste­t und dort Daten verschlüss­elt – bei Unternehme­n ebenso wie in Krankenhäu­sern oder bei Privatnutz­ern.

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