Es sieht nicht gut aus für das Great Barrier Reef
SYDNEY (AFP) - Die Korallenbleiche am Great Barrier Reef vor Australiens Nordostküste ist noch schlimmer als gedacht: Im Jahr 2016 seien 29 Prozent der Flachwasserkorallen abgestorben, teilten Forscher am Montag mit. Bislang waren die Wissenschaftler davon ausgegangen, dass im vergangenen Jahr 22 Prozent der Korallen zerstört wurden. „Wir sind sehr besorgt, was das für das Great Barrier Reef selbst und für die davon abhängigen Gemeinden und Industriezweige bedeutet“, sagte der Leiter der für das Riff zuständigen Naturschutzbehörde, Russell Reichelt. Bis Ende des Jahres rechne er mit einem weiteren umfassenden Rückgang der riffbildenden Korallen.
Das weltgrößte Korallenriff erlebt derzeit die stärkste Bleiche seiner Geschichte. Am schlimmsten ist das Gebiet nördlich der Touristenstadt Port Douglas betroffen: Dort sind schätzungsweise bereits 70 Prozent der Flachwasserkorallen abgestorben. Aber auch die Riffbereiche vor Cairns und Townsville, ebenfalls beliebte Reiseziele, sind von der derzeitigen Bleiche stark betroffen.
Korallen sind sensible Organismen, die nur in bestimmten Temperaturbereichen existieren können. Sie gehen eine Symbiose mit bestimmten einzelligen Algen ein – von ihnen erhalten sie auch ihre Färbung. Nimmt die Wassertemperatur zu, stoßen die Korallen die Algen ab und verlieren damit auch ihre Farbe. Dauert diese Situation zu lange an, sterben die Korallen vollständig ab.
Ursache ist nach Angaben von Forschern vor allem der Klimawandel und die damit verbundene Erwärmung der Ozeane.