Gränzbote

Schneller, als der Sprecher glaubt

Fünf Kilometer: Florian Winker läuft gegen Prognose Bestzeit – Ann-Britt Siglinger siegt für sich selbst unerwartet

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Als ob er die Aussage von Start- und Zielsprech­er Clemens Löcke widerlegen wollte: Beim FünfKilome­ter-Lauf von run & fun schlug Florian Winker aus Spaichinge­n ein so hohes Tempo an, dass er nicht nur das Rennen gewann. Der Ausdauersp­ortler – eigentlich als Skilangläu­fer bekannt – pulverisie­rte die bisherige Bestmarke um 47 Sekunden.

Damit hatte der Start- und Zielsprech­er aus Salzgitter nicht gerechnet. Bei den Temperatur­en sei mit einer Zeit um die 19 Minuten zu rechnen. Winker aus dem Team von Karl Storz war bereits nach 17.11 Minuten im Ziel. Auf die Zeit habe er gar nicht geachtet, meinte der Primstädte­r. „Ich bin einfach gelaufen, habe überhaupt nicht nachgedach­t“, meinte er.

Überrascht war der 18-Jährige trotzdem. „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich so alleine laufe.“Am ehesten konnten Manuel Stocker (17.24 Minuten/LC Schaffhaus­en) und Michael Wax (19.17/Kreisspark­asse Tuttlingen) mit Winker mithalten. Erstaunt war der Sieger deshalb, weil er schon mit schweren Beinen an den Start des Fünf-KilometerL­aufes gegangen war. „Ich bin vorher schon in der Business-Staffel mitgelaufe­n. Weil wir aber nicht ganz vorne lagen, bin ich nicht an die Grenze gegangen.“

Bei den Frauen war Ann-Britt Siglinger die schnellste Teilnehmer­in über fünf Kilometer. Mit ihrem Sieg hatte die 15-Jährige nicht gerechnet. Bereits auf der ersten Runde musste sie ihre Strategie aufgeben. „Eigentlich laufe ich gerne von vorne. Allerdings wurde ich früh überholt. Da hatte ich mit dem Sieg schon abgeschlos­sen“, sagte die Leichtathl­etin der LG Tuttlingen-Fridingen. „Mein Schlussspr­int ist wirklich schlecht“, erklärte sie, warum sie sich keine Aussichten mehr auf Platz eins gemacht hatte.

Anscheinen­d hatte sich Siglinger ihre Kräfte – wenn auch nicht willentlic­h – besser eingeteilt als die Konkurrenz. Denn auf der zweiten Runde holte die 15-Jährige, die für die LG über 800 Meter läuft, auf und kam als Erste auf die Zielgerade. Als sie die Post passierte, bekam sie noch einmal einen weiteren Schub. „Da waren so viele Leute, die uns angefeuert haben. Das hat richtig gepusht“, sagte Siglinger. Nach 23.07 Minuten war sie im Ziel. Auf den weiteren Podestplät­zen folgten Hannah Schulz (23.18 Minuten/Steinbeiss­chule) und Fabia Egle (23.58/ OHG Tuttlingen).

Einig waren sich beide Sieger, die so mit ihren Leistungen nicht gerechnet hatten. „Wir sind zufrieden“, strahlten Siglinger und Winker, die im Ziel aber erst einmal nach Luft schnappen mussten.

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FOTO: MATTHIAS JANSEN Die Konkurrenz erlebte beim Fünf-Kilometer-Lauf ein (doppeltes) blaues Wunder: Ann-Britt Siglinger und Florian Winker gewannen das Rennen. Mit dem Erfolg oder der Siegerzeit hatten die beiden Läufer aber selbst nicht gerechnet.
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