Wer Trumps Wähler waren
Trump, mein neuer Präsident (Arte, Di., 20.15 Uhr) und Steve Bannon: Der Trump-Flüsterer (Arte, Di., 21.15 Uhr)
- Genau heute vor 25 Jahren ist Arte zum ersten Mal auf Sendung gegangen. Das feiert der deutsch-französische Kulturkanal eine Woche lang mit einer Vielzahl an herausragenden Programmen. Dazu gehört auch dieser Abend über den US-Präsidenten Donald Trump, der am 30. April hundert Tage im Amt gewesen ist, sowie seines Chefstrategen Steve Bannon. Die beiden Dokumentationen von David Mutaner und Michael Kirk sind hervorragend gemacht und spiegeln eindrucksvoll die amerikanische Befindlichkeit wider, haben aber einen entscheidenden Fehler, den die Regisseure wohl so nicht ahnen konnten: Donald Trump ist derart unberechenbar und produziert so viele Schlagzeilen, dass heute schon Schnee von gestern ist, was gestern erst gefilmt wurde. Bannon hat seinen Einflüsterer-Job bereits wieder an Trumps Schwiegersohn Jared Kushner verloren und der G7-Gipfel in Taormina vor drei Tagen geriet durch Trump zum Desaster. Dennoch bringt gerade der erste Film sehr gut rüber, wer Trumps Wähler waren, und welche Hoffnungen sie in ihn setzten: Mit der Kamera begleitet wurden eine Abtreibungsgegnerin, ein Sheriff an der Grenze zu Mexiko, ein schwarzer Sozialarbeiter, ein Auswanderer aus dem Jemen, zwei Fabrikarbeiterinnen. Nur einer bereut seine Stimmabgabe inzwischen.